Die gleichen Leute die dagegen sind, kaufen sonntags beim Bäcker ein, gehen Brunchen oder bestellen bein Lieferdienst. Sie nehmen die Arbeit echter Menschen in Anspruch für vermeidbare Dinge. Den Automaten wollen sie aber verbieten.
Das wahren der Sonntagsruhe oder eines einheitlichen Ruhetag ist meiner Ansicht nach gesellschaftlich sinnvoll. Jeder der aktuell in Schichten u. für Notdienste arbeitet kennt die resultierenden Erschwernisse, körperlich, im Sozialen, Familie. Meist ist es äußerlich “nur” zusätzliche Organisation. Je nach Lebensabschnitt und Person wird dies unterschiedlich stark empfunden.
Ein Automatenladen oder mit Selbstkasse ist hierfür doch kein Widerspruch und eher eine Lösung, als das Problem. Gerade am Land gibt es sehr viele Erzeuger, die bereits ihre Waren mit Selbstkassen 24/7 anbieten. Einfachste Beispiel, Blumen selbst schneiden am Feld mit Selbsteinwurfkasse. Sollten diese in Folge ebenfalls verboten werden?
Weshalb sollten Automaten und Selbstkassen nicht grundsätzlich erlauben 24/7 geöffnet zu haben.Voraussetzung, dass kein Personal für den Regelbetrieb notwendig ist. Vielleicht erkennen einige Kunden und Geschäfte auch wieder den Wert eines Service/Beratung zu Servicezeiten.
In den angeführten Gründen, gegen eine Erlaubnis zu Öffnung, sehe ich eher eine Angst gegen unaufhaltbare Veränderung. Man versucht mit bestehenden Regeln und Begriffen neue Methoden u. Möglichkeiten zu erfassen.
Mein Vorschlag: Einfach umbenennen, wie wäre es mit Schnellversorgungsfiliale,… (Bitte jede Bauernladenhütte und Tankstelle ebenfalls entsprechend Klassifizieren.)
Ich sehe eine parallele zur damaligen Klage, als Tankstellen ihr Sortiment erweitert und mit dem Begriff Shop und Supermarkt beworben hatten.
Auch wenn es in den “Tante-M”-Läden keine Beschäftigten gebe, entstehe in der Bevölkerung der Eindruck: Geschäfte haben offen. Geschäfte mit Personal könnten irgendwann fordern, auch öffnen zu dürfen. Der Sonntag als Institution werde immer weiter aufgeweicht.
Nachvollziehbares Argument. Das sehe ich aber dadurch entkräftet, dass normale Supermärkte dann eben auch auf Selbstbedienung umstellen sollen.
Generell sind SB Kassen so viel angenehmer als reguläre. Keine Interaktionen, man ist in etwa genau so schnell fertig beim Scannen und bezahlen wie vorher und es gibt keine Schlangen am Kassenband, also auch kein Stau beim anstehen.
Generell sind SB Kassen so viel angenehmer als reguläre. Keine Interaktionen, man ist in etwa genau so schnell fertig beim Scannen und bezahlen wie vorher und es gibt keine Schlangen am Kassenband, also auch kein Stau beim anstehen.
Dem muss ich leider zum Teil widersprechen. Zum einen braucht man immer jemanden sobald man Alkohol kauft, zum anderen kann ich mir echt nich alle 20 verschiedenen Apfelsorten merken, die es in meinem Rewe als lose Ware gibt und greife ja schon gern mal spontan zu, so dass ich bevorzugt doch zur normalen Kasse geh. Für alle kleinen Sachen so bis 10 Artikel geb ich dir aber recht. Fix einscannen, mit Karte zahlen und weg.
Zum einen braucht man immer jemanden sobald man Alkohol kauft
Einfache Lösung, keinen Alkohol sonntags verkaufen.
So eine Idee kann nur von einer Verbotspartei kommen!!!1
Ich sehe bei den SB Kassen immer nur das Problem, dass wenn du einen Artikel vergisst Ladendiebstahl begehst. Wenn eine Kassiererin was vergisst ist es dein Glück.
Ich bin hier nur Laie, aber bedarf es für Diebstahl nicht Vorsatz? Wenn man also alles in seinen Korb packt und dann beim Scannen etwas versehentlich nicht korrekt macht, dann muss der Ladenbesitzer nachweisen, dass man die Absicht hatte, die Ware nicht zu bezahlen. Und bei geringen Warenwerten bzw Ersttäterschaft wird die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren sowieso wegen Geringfügigkeit einstellen.
Du musst Vertragsstrafe zahlen. Es hängen überall wo SB Kassen sind so Zettel aus das du zustimmst eine Vertragsstrafe in Höhe von 50-100€ für jeden nicht gescannten Artikel zu zahlen. Damit umgehen sie dieses Vorsatzthema und durch Benutzung der Kasse stimmst du diesem Vertrag zu. Bei Rewe sind es 50€, bei Edeka bei uns 100€, aber das kann jeder Kaufmann ja selbst festlegen
Hat das schon mal jemand angefochten? Das klingt voll illegal. Man kann doch nicht einfach irgendwelche Verträge aushängen und wenn man sie nicht sieht oder ließt oder weiß, dass sie überhaupt existieren als stillschweigend angenommen erklären.
Ist doch überall üblich. Bist du schon mal Bus oder Straßenbahn gefahren? Du hast damit einen Beförderungsvertrag abgeschlossen und die Beförderungsbedingungen akzeptiert. Im Kino gewesen? Du hast damit die Hausordnung akzeptiert. Undsoweiterundsofort.
Dass man Vertragsbedingungen explizit zustimmt ist im Alltag die absolute Ausnahme unter den Dutzenden Veträgen die man Tag für Tag abschließt.
Mir ist klar, dass es dieses Konzept gibt. Ich zweifle jedoch an, dass Firmen in willkürlicher Höhe Strafen für Nichteinhaltung festlegen können. Das wirkt auf mich eher wie Abschreckung, die einer gerichtlichen Prüfung nicht standhalten würde.
50€ mögen für einen normalen Menschen nicht viel sein, für einen Bürgergeldempfänger ist es vielleicht eine Woche kein essen.
Das ganze wird vermutlich als Allgemeine Geschäftsbedingungen (§305ff BGB) gewertet.
Bei AGBs gibt es ein paar Abweichungen zum normalen Vertragsrecht.
(1) Allgemeine Geschäftsbedingungen sind alle für eine Vielzahl von Verträgen (✅) vorformulierten (✅) Vertragsbedingungen, die eine Vertragspartei (Verwender) der anderen Vertragspartei bei Abschluss eines Vertrags stellt (✅). […]
Bei AGB reicht es teilweise, dass sie deutlich sichtbar am Verkaufsort aushängen. Die Zustimmung des Käufers erfolgt dann durch konkludentes Handeln.
Allerdings gibt es zum Schutz der Vertragspartner auch viele Einschränkungen was AGB enthalten dürfen. §309 Punkt 6. BGB verbietet manche Arten von Vertragsstrafen in AGBs. Vertragsstrafen bei Diebstahl dürften dort allerdings nicht drunter fallen.
Da bleibt zur Argumentation höchstens noch §305c Abs. 1 BGB, der besagt dass AGB Klauseln nicht überraschend sein dürfen. Ab welcher Höhe die Vertragsstrafe überraschend ist müsste dann wohl ein Gericht entscheiden.
Pah die sind sowieso alle zu dick! /s
Ich wohne in den Niederlanden, wo die Supermärkte am Sonntag geöffnet sind und muss ganz klar sagen, dass das einfach auch ein Stück Lebensqualität darstellt, dass man nicht jedes Wochenende erstmal sicherstellen muss, dass meine Vorräte noch alles bieten, was ich mindestens für den Sonntag brauche.
Die Kritik an der Sonntagsarbeit kann ich teilweise nachvollziehen, aber die Lösung ist dafür IMHO kein Verbot, sondern Regeln die eine angemessene Kompensation sicherstellen. Analoges sollte für Nachtöffnungszeiten gelten.
Was habt ihr für Vorräte, dass ihr nicht mal einen einzelnen Tag übersteht?
Ich mag Sonntage, schon alleine deshalb, weil sie einfach so viel leiser sind. Selbst das beschissene Hintergrundrauschen der Autos ist leiser.Ich bin jeden Tag unter der Woche um 18 Uhr zu Hause, wenn ich dann noch einen Wocheneinkauf machen müsste kann ich um 20 Uhr anfangen zu kochen, essen und dann ins Bett fallen. Samstags ist deshalb der einzige realistische Tag an dem ich einkaufen, die anderen regelmäßigen Termine wahrnehmen (zB Friseur, Shoppen,…) und meinen Hobbies nachgehen kann. Sonntags die Fräse anzuschmeißen weil ich gerne mit Holz werkel geht ja auch nicht. Normalerweise habe ich Samstags auch nur bis ~16 Uhr Zeit, danach mach ich mich fertig für die Abendaktivitäten die unter Umständen noch in meiner “zweiten Heimat” sind, eine Stadt 45 Minuten mit dem Auto oder 1-1.5h mit dem Zug weg. Regelmäßig passiert es dann doch, dass man den Tag samstags anders verbringen möchte, man wird zu einem Geburtstagsbrunch eingeladen oder Freunde sind in der Stadt zum Besuch, man möchte ins Fußballstadion,… Dann muss ich den Einkauf immer unter die Woche verlegen und habe dort einen extrem nervigen Tag.
Mal “Zeit für sich haben” habe ich samstags dementsprechend nie. Ich brauceh da auch nicht viel Zeit für mich, 1-2 Stunden reichen mir vollkommen aus, danach wird mir eh langweilig. Aber dadurch, dass man Sonntags nicht einkaufen kann, fehlen exakt diese 1-2 Stunden. Dafür kriege ich im Gegenzug einen Sonntag, an dem ich morgens ins Fitnessstudio gehe, dann meine 1-2 Stunden “Zeit für mich” habe und mich danach auf dem Sofa langweile, weil man nichts machen kann. Sonntags einkaufen zu können wäre für mich so eine riesige Erleichterung und Steigerung der Lebensqualität, das kannst du dir gar nicht vorstellen.
Soll auch nicht heißen, dass es aktuell ein riesiges Problem ist, wie es läuft. Es funktioniert ja alles, aber sonntags geöffnete Supermärkte wären halt trotzdem ein riesiger Vorteil für mich
Wenn du nach der Arbeit ein paar Kleinigkeiten einkaufst brauchst du keinen umständlichen Wocheneinkauf machen. Nicht dass ein Wocheneinkauf einen ganzen Samstag beanspruchen sollte. Das ist aber alles irgendwie irrelevant, weil der Vorrat ja unabhängig vom Einkauf existieren sollte und beim Einkaufen einfach aufgestockt wird, wenn etwas fehlt. Wenn man also nicht mal einen Sonntag lang etwas zu Essen hat, dann ist der Vorrat ganz einfach beschissen. Es werden auch vom Staat selbst empfohlen für mindestens 2-3 Wochen Nahrungsmittel zu haben.
Stimmt, gute Idee. Anstatt einmal 2h einkaufen gehe ich lieber jeden Tag 45 Minuten einkaufen und komme dann immer später nach Hause! Und auch das mit dem Vorrat macht keinen Sinn, natürlich kann man mal einen Samstag nicht einkaufen und das erst am Montag nachholen, trotzdem muss man jede Woche gleich viel einkaufen und das “Problem” verlagert sich nur. Ich hab auch extra dazugeschrieben, dass es kein großes Problem ist. Ich kann auch ohne Gehaltserhöhung gut leben, trotzdem wäre eine Gehaltserhöhung nett. Und Sonntags in den Supermarkt zu gehen wäre für mich persönlich noch um einiges netter als eine richtig fette Gehaltserhöhung. Aber klar, es geht auch ohne.
Sorry aber wenn du 2 Stunden für einen Wocheneinkauf oder sogar 45 Minuten für einen Kurzeinkauf brauchst, dann liegt das Problem eindeutig bei dir. Und nein, da verlagert sich nichts. Du kaufst einfach für einen Tag mehr ein um den Vorrat wieder aufzufüllen. Das dauert keine extra Minute. So oder so solltest du du einen Tag lang ohne Einkaufen überstehen können.
Was willst du überhaupt? Ich sag doch die ganze Zeit dass ich kein fucking Problem damit habe wie es aktuell läuft und du unterstellst mir, dass ich zu unfähig bin um effizient einzukaufen (“dann liegt das Problem eindeutig bei dir”)? Übrigens als Info für dich, der Weg zum Supermarkt verkürzt sich nicht wenn man 5 mal die Woche hin fährt und an der Kasse steht man auch jedes mal gleich lang an. Allein das sind schon 30 Minuten vom Einkauf, willst du mir jetzt sagen dass 15 Minuten für einen Einkauf übertrieben sind? Selbst wenn es nur 5 Minuten wären, wäre jeden Tag einkaufen immer noch deutlich mehr Zeit die in der Woche verloren geht als einmal Samstags einzukaufen.
Und natürlich verlagert sich das. “Du kaufst einfach für einen Tag mehr ein um den Vorrat wieder aufzufüllen” ??? Was denkst du denn was die Verlagerung ist?? “So oder so solltest du einen Tag lang ohne Einkaufen überstehen können” nochmal: was willst du überhaupt? Hast du irgendwo bei mir gelesen dass ich jeden Sonntag am Hungertuch nage weil ich nicht einkaufen kann?
Okay, geh vielleicht mal ein paar Runden um den Block mein Freund. Kannst ja ein paar Lebensmittel auf dem weg mitnehmen.
Ist halt keine Lebensqualität für die, die sonntags arbeiten
Der halbe servicesektor kennt kein Wochenende, was laberst du.
Ja, und das ist bekanntlich einer der Gründe, warum so wenige in den Servicesektor wollen. Dass es für die jetzt schon scheiße ist ist ja kein Grund, das auch noch auszuweiten.
Die Löhne helfen sicher nicht, aber das erklärt nicht, warum sich die Gastro so viel hÄnDeRiNgEnDeR nach Personal sucht als die anderen recht mies zahlenden Branchen.
Dass niemand mehr nach Covid in die Gastro wollte war doch monatelang Thema in den Medien.
spiele auch mit dem gedanken von der gastro in den einzelhandel zu wechseln. wenn man über monate hinweg fast jeden sonntag arbeiten muss während alle ihr leben geniesen schlaucht das ganz schön. sage auch ständig den leuten ab: sonntag grillen? muss arbeiten. sonntag kaffee trinken? muss arbeiten. sonntag wandern? viel spaß euch allen aber ich muss mal wieder arbeiten. dafür hab ich dann an einem random dienstag frei, an dem alle anderen arbeiten müssen. supi! vlt ist es nicht nur wichtig ob, sondern auch wann die freien tage sind.
habe das gefühl, menschen die offene sonntage fordern, haben noch nie einen job gehabt der sonntagsarbeit erfordert. macht nämlich absolut keinen spaß ohne einen einzigen, festen freien tag zu leben und zu planen. und das bisschen sonntagszuschlag holt es absolut nicht raus, weil wir alle wissen das es keine 100% lohnzuschlag geben wird (was aber minderstens nötig wär um den lebensqualitätsverlust auszugleichen). und weil das argument auch schon kam: ja bäckereien sollten sonntag auch zu haben. nicht der einzelhandel auch aufmachen. mein alter ag (bäckerei) macht neuerdings sonntag bis 19:00 auf und wundert sich, warum die leute gehen und absolut niemand nachkommt (lustig: 20 jahre betriebszugehörigkeit mit ausbildung bringen dir da ganze 14€/std. ich, quereinsteiger, 12€/std.)
habe das gefühl, menschen die offene sonntage fordern, haben noch nie einen job gehabt der sonntagsarbeit erfordert.
Oder halt nur neben der Schule oder Uni. Da ist es natürlich geil, sich nicht um Terminkollisionen kümmern zu müssen, genug freie Tage und einen hochflexiblen Freundeskreis hat man eh, und mehr Geld gibt’s auch noch, und auch nach ner Zehnstundenschicht kann man noch saufen gehen.
Man übersieht da glaube ich schnell, dass das besondere Umstände sind, die für die meisten nicht gelten.
Ich habe Freunde, die im Einzelhandel arbeiten. Ich gönne denen sehr, dass sie wenigstens einen festen Tag in der Woche auf jeden Fall planbar und regelmäßig frei haben.
Wer es nicht schafft seine Einkäufe von Montag bis Samstag zu erledigen, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Ironischerweise hätte dir der SB-Laden da nicht geholfen, da nachts geschlossen
Wer es nicht schafft seine Einkäufe von Montag bis Samstag zu erledigen, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Bei der Gelegenheit gleich wieder die 18 Uhr-Schließzeiten zurück.
Hier in Leipzig haben wir ne Einkaufsmeile im Hauptbahnhof und somit je einen Aldi, Rewe & Co., die jeweils Sonntags offen sind. Nein, es braucht wirklich nicht an jeder Ecke Sonntags geöffnete Kwik-E-Marts, aber einen Rettungsanker zu haben, ist früher oder später Gold wert. Diesen Bahnhofs-Supermarkt wünsche ich jedem und den Leuten im Einzelhandel gerne kürzere Arbeitszeiten.
Warum sollte der Staat entscheiden, wann und wie viel wer frei hat?
Ohne Arbeitnehmerrechte würden wir alle 12 Stunden pro Tag, 7 Tage die Woche arbeiten. Wir brauchen staatlich Regeln, die Firmen Einhalt gebieten. Welche Regeln der Staat vorschreibt, sei an der Stelle noch dahingestellt, aber ganz ohne geht es nicht.
Gegen Arbeitnehmerrechte habe ich mich nicht ausgesprochen. Genauer habe ich noch nicht Mal eine Position eingenommen.
Die Frage oben bleibt offen. Sollte das Wohl der Arbeiter ein Grund sein, den Arbeitern freie Tage vorzuschreiben, würde ich mich fragen, ob es nicht effektiver wäre, gewisse Tage mit einem Pflicht-Lohnerhöhungsfaktor zu gewichten. Hiermit besteht ein wirtschaftliches Interesse der Arbeitgeber die Arbeitslast der Arbeiter zu minimieren und es gibt ein Interesse der Arbeitnehmer die Arbeitslast zu maximieren. Hiermit haben wir - statt wie bei einem gesetzlich vorgeschriebenen arbeitsfreien Sonntag - die Möglichkeit die Gewichtung passend zu wählen um den jeweils gewünschten Effekt zu erreichen.
Ich fände es auch gut, wenn Supermärkte Sonntags offen hätten. Im Optimalfall schafft das auch Arbeitsplätze und entzerrt etwas den “Ansturm” auf die Supermärkte am WE, da viele eh nur am WE Zeit haben groß einzukaufen.
Etwas Off topic, aber müssen wir nicht von dem alten Narrativ “wir brauchen mehr Arbeitsplätze” abrücken?
Da gebe ich dir recht. Schon merkwürdig, dass mir das als Argument eingefallen ist.
Arbeitsplätze schaffen passt aber nicht ganz zu dem Fachkräftemangel den wir momentan haben.
Für mich klingt die Diskussion so, wie damals die Diskussion zur Öffnungszeit bis 24:00 Uhr. Der REWE bei uns hat nach relativ kurzer Zeit wieder früher geschlossen, ich glaube 20:00 Uhr, weil es sich nicht lohnt für die 3 Personen die Nachts einkaufen länger Personal da zu haben.
Ich fände es auch gut, wen du sonntags arbeiten würdest. Im Optimalfall entzerrt das die Personalsorgen deines Arbeitgebers
Ich hätte kein Problem damit Sonntags zu Arbeiten, wenn ich dafür einen anderen Tag in der Woche frei habe. Es gibt doch schon sehr viele Berufe in denen Sonntags arbeiten ganz normal ist. Was für ein Problem siehst du darin?
Weil es für Freundschaften und Familien gut ist, gemeinsame, verlässlich freie Tage zu haben.
Wenn die Kinder am Wochenende schulfrei haben aber Mama Samstags und Papa Sonntags arbeitet ist das ziemlich ungut. Bei alleinerziehenden Elternteilen wirds dann schnell hakelig.
Ich bin Arzt und stehe natürlich auch Sonntagsnachts um drei in der Notaufnahme, wenns dringend ist, keine Frage. Aber nichts neide ich meinen “9 to 5”-Freund:innen mehr, als für das Kletterwochenende in 7 Monaten einfach zusagen zu können, und nicht erst den Dienstplan abwarten zu müssen und dann irgendwie herumzutauschen. Und ich bin sehr froh, dass meine Freundin keine Ärztin ist - sonst hätten wir vermutlich nur ein gemeinsames WE pro Monat.
Ok, das kann ich verstehen und nachvollziehen. Danke für den Einblick.
Im Optimalfall schafft das auch Arbeitsplätze
Für das Angebot an Arbeitsplätzen gibt’s schon heute nicht ausreichend Bewerber:innen. Dem Markt würde es gut tun, wenn die Jobs im Einzelhandel in Massen wegfallen.
Die Aufweichung des Sonntagsschutzes klingt an sich ja schon sehr gut, kann man sich dafür irgendwo engagieren?
Der Sonntagsschutz ist nichts weiter als ein archaisches Überbleibsel religiöser Gesetze die in einen säkularen Deutschland nichts mehr zu suchen haben. Das Gesetz gibt es nur damit alle am Sonntag in die Kirche gehen können. Kann meiner Meinung nach nicht schnell genug gestrichen werden.
Einen gemeinsamen Ruhetag gibt es in fast jeder Weltreligion, wenn die sich mal einig sind ist warscheinlich auch was dran. Denke es stärkt den sozialen zusammenhalt, ob dieser Tag nun genutzt wird um in die Kirche, den Familienessen oder zum Festival zu gehen ist da ja egal.
Ein säkularer Staat folgt aber keiner Weltreligion. Diese Ruhetage waren dafür da, dass Menschen nicht 7 Tage die Woche, 52 Wochen in Jahr zu Tode geschuftet werden.
Viele Menschen arbeiten in Deutschland bereits am Sonntag, gerade im Service, Transport oder Gesundheitswesen. Nicht nur gibt es de facto also keinen gemeinsamen Ruhetag wo wirklich jeder frei hat sondern es gibt auch gesetzliche Regelungen die die ursprüngliche Notwendigkeit überflüssig machen. Auch Menschen die am Sonntag arbeiten haben gesetzlich geregelte Ruhetage, Urlaubsanspruch ist gesetzlich geregelt sowie maximal Wochen- und Tagesarbeitszeiten.
Ich sehe keinen Grund warum Lebensmittelläden am Sonntag gesetzlich geschlossen sein müssen, aber zum Beispiel die Mitarbeiter eines Restaurants arbeiten müssen.
Viele Menschen arbeiten in Deutschland bereits am Sonntag, gerade im Service, Transport oder Gesundheitswesen. Nicht nur gibt es de facto also keinen gemeinsamen Ruhetag wo wirklich jeder frei hat
Arbeite im Gesundheitswesen, Wochenenden nicht verlässlich frei zu haben ist scheiße. Bitte nicht unnötig ausweiten.
Klar kann man das mit der Bibel begründen und es daher ablehnen, aber allgemein einen Tag in der Woche zu haben, an dem man (als regulärer) Arbeitnehmer definitiv frei hat, macht die Planung sozialer Termine definitiv einfacher.
Als regulärer Arbeitnehmer hast du nicht nur ein sondern gleich zwei freie Tage die Woche, Montag bis Freitag 8 Stunden am Tag ist Standard.
Und du hast bereits jetzt einen fetten Haufen Berufe wo du auch am Sonntag arbeiten musst. Alles in der Krankenpflege, Gastronomie, Unterhaltung, Transport, Security… mit Jobs von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt und von Busfahrer zum Polizeichef.
Ob da jetzt noch Kassierer im Lebensmittelläden dazu kommen macht da auch keinen großen Unterschied.
Laut statistischem Bundesamt arbeiteten 2022 nur 9.2% aller Erwerbstätigen bzw 8.4% aller Angestellten am Sonntag. Das ist ein sehr viel grösserer Unterschied als du ihn in deinem Kommentar annimmst. Andersherum heisst das, dass rund 90% aller arbeitenden Deutschen am Sonntag frei haben.
Also in meinen Kommentar steht, der Standard Arbeitnehmer hat Samstag und Sonntag frei.
Darüber hinaus gibt es viele Jobs die auch Sonntagarbeit haben, und laut deinen Link arbeiten über 4 Millionen Deutsche dort. Das ist keine kleine Anzahl, Dazu kommt ja auch, nur weil ein Job Sonntagarbeit beinhaltet, dass auch jeder Arbeitnehmer am Sonntag arbeitet. Eine Reinigungskraft in einen Kino arbeitet auch am Sonntag, die im Büro eher nicht. Ein selbständiger Taxifahrer der am Sonntag arbeitet fällt auch nicht in die Arbeitnehmerstatistik.
Auch wenn Lebensmittelläden am Sonntag geöffnet hätten, würden immer noch der Großteil der Bevölkerung Samstag und Sonntag frei haben.
Was sind denn die Vorteile, die du darin siehst (bin ehrlich neugierig)?
1.Schritt - Die Pflicht zum Anmelden von Sonntagsarbeit einstellen. 2.Schritt - Sonntagszuschläge streichen 3.Schritt - Alle Arbeitszeiten gleichmäßig über die 7-Tage Woche verteilen. 4.Schritt - Alle Diskussion zur 4-Tage-Woche einstellen.
Bitte bei Beamten bzw. Öffentlichen Dienst anfangen und die Servicezeiten für nicht digitalisierte Vorgänge auf Sonntage und späte Stunden am Abend festsetzen. /s
Der Betreiber der Läden sagt einerseits, er ist der einzige Nahversorger in der Gegend, hat 5 bis 23 Uhr jeden Tag offen. Dann auch, Sonntage seien die umsatzstärksten Tage, und wenn die weg fielen müsse er zumachen.
Als ob sich die Kunden nicht darauf einstellen würden. Natürlich kann man Samstag abends noch einkaufen was man Sonntag unbedingt braucht.
Das erinnert mich total an die mit ausgefochtenen Kämpfe der Öffnungszeiten bis 22 Uhr. Mit der Folge dass eine Handvoll Läden in Innenstädten das machen, aber schon in guter Lage im Vorort von Karlsruhe doch nach 19 Uhr nichts mehr zu bekommen ist außer am Kiosk. Und nichts davon hat die Welt untergehen lassen.