Ja, lies mal die Kommentare im Heisesumpf… “Aber in seltenen Fällen könnten manche Leute mal Baumstämme transportieren müssen, deswegen ist es ultra wichtig, dass absolut jeder einen 3.5t-SUV fährt.”
Irgendwo in einem der Urbanist Youtube-Videos hatte jemand das Bett eines SUV als “vestigial” (verkümmert) bezeichnet, einen Begriff der in der Evolution oft für Körperteile verwendet wird die mal eine Funktion hatten aber mittlerweile nur noch optisch an das ursprüngliche Körperteil erinnern und diese Funktion nicht mehr erfüllen können. Das traf es eigentlich recht gut. Es ist ja eben nicht mal so dass ein SUV einen guten Geländewagen oder ein gutes Lasten-Transport-Fahrzeug darstellen falls man das mal braucht.
Letztens hat mir ein Bekannter stolz seinen SUV gezeigt, wie viel Ladefläche der doch hat. Der hat zwar ein runterklappbares Heck, aber drinnen so viel Platz wie in meinem alten VW Bora. Breit und hoch ist er, aber Platz hat er drinnen nicht.
Dazu kommen Niederquerschnittsreifen, die sämtliche gefühlte Geländegängigkeit komplett negieren. Der hat sich an einem einfachen Schlagloch zwei Reifen zerlegt, weil das Ding so nicht-geländegängig ist.
Es ist ein riesig aufgeblasener Kleinwagen mit übertrieben großem Motor. Jeder Kombi hat mehr Ladefläche.
Ich hatte für ein paar Wochen einen SUV als mein Kombi in der Werkstatt auf ein nicht lieferbares Teil gewartet hat und ich habe die Karre gehasst. Unpraktisch, schaukelt in jeder Kurve wie bekloppt, Ladefläche viel höher, dafür kürzer, weniger Platz auf der Rückbank und du musst klettern um rein zu kommen. Für mich unverständlich wieso Menschen dafür sogar mehr ausgeben.
Für diejenigen, die den Begriff auch nicht kannten, fasse ich hier das Ergebnis meiner Recherche zusammen: Das sind außerordentlich fette Reifen, die an den Kanten auch nicht abgerundet sind, sondern eine flache Lauffläche haben.
Vorteile:
mehr Grip auch bei Nässe
höhere Bremsleistung durch mehr Grip
höhere Kurvengeschwindigkeiten durch mehr Grip
Nachteile:
lauter (Abrollgeräusch)
mehr Schadstoffe (Abrieb)
höherer Ressourcenverbrauch bei der Produktion (Rohstoffe)
höherer Ressourcenverbauch bei der Nutzung (Spritverbrauch)
größere Umweltbelastung bei der Entsorgung (Deponien, Verbrennung)
Also wie üblich beim Auto: Vorteile für mich, Kosten für dich! Das witzige ist ja, dass sie aber nicht für die fahrtechnischen Vorteile, sondern für den Prollo-Effekt montiert werden und damit nicht einmal für echte Vorteile auf der Seite des Autobesitzers, sondern für die Emotionen, die es bei anderen auslöst. Ein ausreichend informierter Mensch hat für solche Aushängeschilder der eigenen Therapiebedürftigkeit aber keine Bewunderung, sondern nur Verachtung übrig, denn Reifen sind rollender Sondermüll.
Das große Problem bei denen ist, dass sie flachere Flanken haben. Um diesen niederen Querschnitt zu kompensieren müssen sie stärker aufgepumpt werden, was zu einem unbequemeren (=sportlicheren) Fahrgefühl führt. Das ist ganz witzig wenn man das Auto probefährt, aber im Alltag einfach unangenehm. Deswegen pumpen viele diese Reifen dann weniger hart auf, dann überleben sie aber keine Schlaglöcher, Randsteine oder Gelände.
Ist auch so ein typischer Schwachsinn, der kleine Geschlechtsteile kompensieren soll, aber in der Realität so praktisch ist wie Pfauenfedern.
Wobei das mit dem Grip auch so eine Sache ist. Die Größe der Auflagefläche hängt in erster Linie von Radlast und Reifendruck ab. Die Form der Auflagefläche und die Verformung unter Last natürlich von der Form des Reifens. Oft wird auch Niederprofil und Breitreifen in einen Topf geworfen. Breit bringt eindeutig mehr Grip aber niedriger Querschnitt nicht im selben Ausmaß. Der größte Vorteil ist wirklich nur das direktere Gefühl in Kurven und vor allem die Optik. Im Alltag lassen sich alle Nachteile in punkto Grip und Kurvengefühl durch besonnenes und vorausschauendes Fahren ausgleichen. Den Komfort, die Robustheit und Gewichtsnachteile bekommt man nicht zurück. Wenn man im Schlamm oder Schnee kurzzeitig Grip braucht, weil man sich festgefahren hat oder das befürchtet, kann man bei Hochquerschnittsreifen auch ein bisschen Luft ablassen und kurze Strecken langsam mit weniger Druck fahren.
Gibt gründe warum die Formel 1 lange Zeit mit relativ hohen Seitenwänden gefahren ist, deutlich höher als selbst normale Autoreifen. Nur auf Wunsch von Pirelli sind sie zu größeren Felgen gewechselt, damit die F1-Reifen fürs Marketing ähnliche Proportionen wie Straßenreifen haben.
Im Alltag sollte man immer normale Reifen bevorzugen. Leider sind bei vielen Ausstattungspaketen größere Felgen mit dabei.
Das macht sich auch im Design solcher Fahrzeuge bemerkbar. Viele SUVs und auch Pick-Ups sehen mittlerweile aus wie eine Karikatur ihrer selbst. Eher wie ein hoch skaliertes Spielzeugauto.
Ja, die Heise-Kommentarspalte war immer schon ungut, aber seit 2020 ist es dort echt nicht mehr auszuhalten. Ist nur mehr AFD dort. Aber der rechte Teil der AFD.
Heise ist halt der Pool für alle Mittelstandsmampfreds die seit Windows 2000 nix machen wie Objekte im AD mit der Maus rumschieben und deswegen die IT-Überspezis im Unternehmen sind.
Ja, lies mal die Kommentare im Heisesumpf… “Aber in seltenen Fällen könnten manche Leute mal Baumstämme transportieren müssen, deswegen ist es ultra wichtig, dass absolut jeder einen 3.5t-SUV fährt.”
Irgendwo in einem der Urbanist Youtube-Videos hatte jemand das Bett eines SUV als “vestigial” (verkümmert) bezeichnet, einen Begriff der in der Evolution oft für Körperteile verwendet wird die mal eine Funktion hatten aber mittlerweile nur noch optisch an das ursprüngliche Körperteil erinnern und diese Funktion nicht mehr erfüllen können. Das traf es eigentlich recht gut. Es ist ja eben nicht mal so dass ein SUV einen guten Geländewagen oder ein gutes Lasten-Transport-Fahrzeug darstellen falls man das mal braucht.
Das triffts richtig gut.
Letztens hat mir ein Bekannter stolz seinen SUV gezeigt, wie viel Ladefläche der doch hat. Der hat zwar ein runterklappbares Heck, aber drinnen so viel Platz wie in meinem alten VW Bora. Breit und hoch ist er, aber Platz hat er drinnen nicht.
Dazu kommen Niederquerschnittsreifen, die sämtliche gefühlte Geländegängigkeit komplett negieren. Der hat sich an einem einfachen Schlagloch zwei Reifen zerlegt, weil das Ding so nicht-geländegängig ist.
Es ist ein riesig aufgeblasener Kleinwagen mit übertrieben großem Motor. Jeder Kombi hat mehr Ladefläche.
Ich hatte für ein paar Wochen einen SUV als mein Kombi in der Werkstatt auf ein nicht lieferbares Teil gewartet hat und ich habe die Karre gehasst. Unpraktisch, schaukelt in jeder Kurve wie bekloppt, Ladefläche viel höher, dafür kürzer, weniger Platz auf der Rückbank und du musst klettern um rein zu kommen. Für mich unverständlich wieso Menschen dafür sogar mehr ausgeben.
Für diejenigen, die den Begriff auch nicht kannten, fasse ich hier das Ergebnis meiner Recherche zusammen: Das sind außerordentlich fette Reifen, die an den Kanten auch nicht abgerundet sind, sondern eine flache Lauffläche haben.
Vorteile:
Nachteile:
Also wie üblich beim Auto: Vorteile für mich, Kosten für dich! Das witzige ist ja, dass sie aber nicht für die fahrtechnischen Vorteile, sondern für den Prollo-Effekt montiert werden und damit nicht einmal für echte Vorteile auf der Seite des Autobesitzers, sondern für die Emotionen, die es bei anderen auslöst. Ein ausreichend informierter Mensch hat für solche Aushängeschilder der eigenen Therapiebedürftigkeit aber keine Bewunderung, sondern nur Verachtung übrig, denn Reifen sind rollender Sondermüll.
Das große Problem bei denen ist, dass sie flachere Flanken haben. Um diesen niederen Querschnitt zu kompensieren müssen sie stärker aufgepumpt werden, was zu einem unbequemeren (=sportlicheren) Fahrgefühl führt. Das ist ganz witzig wenn man das Auto probefährt, aber im Alltag einfach unangenehm. Deswegen pumpen viele diese Reifen dann weniger hart auf, dann überleben sie aber keine Schlaglöcher, Randsteine oder Gelände.
Ist auch so ein typischer Schwachsinn, der kleine Geschlechtsteile kompensieren soll, aber in der Realität so praktisch ist wie Pfauenfedern.
Wobei das mit dem Grip auch so eine Sache ist. Die Größe der Auflagefläche hängt in erster Linie von Radlast und Reifendruck ab. Die Form der Auflagefläche und die Verformung unter Last natürlich von der Form des Reifens. Oft wird auch Niederprofil und Breitreifen in einen Topf geworfen. Breit bringt eindeutig mehr Grip aber niedriger Querschnitt nicht im selben Ausmaß. Der größte Vorteil ist wirklich nur das direktere Gefühl in Kurven und vor allem die Optik. Im Alltag lassen sich alle Nachteile in punkto Grip und Kurvengefühl durch besonnenes und vorausschauendes Fahren ausgleichen. Den Komfort, die Robustheit und Gewichtsnachteile bekommt man nicht zurück. Wenn man im Schlamm oder Schnee kurzzeitig Grip braucht, weil man sich festgefahren hat oder das befürchtet, kann man bei Hochquerschnittsreifen auch ein bisschen Luft ablassen und kurze Strecken langsam mit weniger Druck fahren.
Gibt gründe warum die Formel 1 lange Zeit mit relativ hohen Seitenwänden gefahren ist, deutlich höher als selbst normale Autoreifen. Nur auf Wunsch von Pirelli sind sie zu größeren Felgen gewechselt, damit die F1-Reifen fürs Marketing ähnliche Proportionen wie Straßenreifen haben.
Im Alltag sollte man immer normale Reifen bevorzugen. Leider sind bei vielen Ausstattungspaketen größere Felgen mit dabei.
Das macht sich auch im Design solcher Fahrzeuge bemerkbar. Viele SUVs und auch Pick-Ups sehen mittlerweile aus wie eine Karikatur ihrer selbst. Eher wie ein hoch skaliertes Spielzeugauto.
Es ist quasi ein Kombi mit höherer Sitzposition.
Und die Coupe SUVs sind dann eben Sportautos mit hoher sitzposition
In men Kombi passt mehr rein.
Früher hat man so was Monster-Truck genannt und einfach dadurch erreicht dass man riesige Reifen an normal große Autos gebaut hat.
Ja, die Heise-Kommentarspalte war immer schon ungut, aber seit 2020 ist es dort echt nicht mehr auszuhalten. Ist nur mehr AFD dort. Aber der rechte Teil der AFD.
Kommentare auf Heise lesen ist ein schrecklicher Vorschlag. Das muss eine der schlimmsten deutschsprachigen communities sein.
Heise ist halt der Pool für alle Mittelstandsmampfreds die seit Windows 2000 nix machen wie Objekte im AD mit der Maus rumschieben und deswegen die IT-Überspezis im Unternehmen sind.