• Wirrvogel@feddit.de
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      9 months ago

      Ich bin nicht die Person die du gefragt hast, aber:

      Wohnungsbaugenossenschaften fördern, so dass günstiger Wohnraum entsteht, der aber nicht in Privatbesitz ist und demnach nicht auf einen großen Haufen vererbt werden kann, sondern Arbeitnehmern gemeinsam gehört, die auch über die Mietgestaltung mitbestimmen und darüber dass auch altersgerechtes, behindertengerechtes Bauen erfolgt.

      Darüber hinaus können Wohnungsbaugenossenschaften es ermöglichen, dass ältere Menschen sich verkleinern ohne günstige Mieten aufgeben zu müssen und größer werdende Familien den frei werdenden Wohnraum beziehen können. Flexibler Wohnungwechsel auch bei Umzug von Stadt zu Stad wäre so möglich ohne jeweils höhere Mieten in Kauf nehmen zu müssen. Es fehlt ja nicht nur an Wohnungen an sich, sondern eben auch an “der richtigen” Wohnung für Großfamilien oder SeniorInnen, Menschen mit Behinderungen, Wohnkonzepte für Schwerbehinderte und Pflegebedürftige und Appartments für Alleinstehende, studenten-WGs…

      Wohnungsbaugenossenschaften können “Rentenmodelle” anbieten, die seniorengerechten Wohnraum garantieren wenn man in Rente geht als Aufstockung zur Altersrente. Man erwirbt ein Wohnrecht, nicht die Wohnung.

      Städtisch gebaute Sozialwohnungen sollten nicht nach x Jahren verkauft werden an Immobiliengiganten sondern höchstens an solche Genossenschaften oder in städtischer Hand bleiben.

      Passive Einnahmen aus Eigentum/Aktienbesitz/anderen Geldanlagen deutlich härter besteuern als Einnahmen aus Arbeit.

      Unterbinden, dass deutsche Wohnungen an ausländische Unternehmen verkauft werden, zum Beispiel an Investitionskapital aus China, denen die deutschen MieterInnen am A… vorbei gehen.

      Leerstand konfiszieren und in Gemeindebesitz überführen, schließlich gilt Eigentum verpflichtet.

      Erhebliche Erhöhung der Erbschaftssteuer wenn Wohnraum nicht selbst bewohnt wird.

      Ich glaube es gibt viele Stellschrauben um es unwirtschaftlich zu machen Wohnraum als Besitz anzuhäufen und die es ermöglichen gemeinsamen Wohnbesitz für die Gesellschaft zu schaffen und zu erhalten. Wir nehmen seit Jahren Gebühren für Zweitwohnsitze und keiner blinzelt mehr deswegen, weil jeder versteht warum das notwendig ist.

      Die Immobilienbranche/Eigentümerlobby ist halt ein Riesengeschäft und hat demensprechende politische Macht die man erst einmal brechen müsste, da will keiner ran.

      • Quittenbrot@feddit.de
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        9 months ago

        Das löst jedoch das Problem der fehlenden ökonomischen Partizipation an der Entwicklung nicht, sondern verlagert es allenfalls auf die Genossenschaft. Schon heute haben Genossenschaften das Problem, dass sie gerne expandieren würden, aber am Markt zu teuer einkaufen müssten, um dann den Wohnraum günstig weitergeben zu können.

        So führt jeder Neueinkauf entweder zu höheren Mieten für dieses neue Objekt und einen entsprechenden Run auf die alten Objekte bzw. eine Belohnung für Altmieter, oder wenn fair per Durchschnitt gelöst, zu etwas höheren Mieten für alle.

        Da eine Genossenschaft nie verkaufen sollte, kann sie den höheren Wert der gehaltenen Immobilien nie realisieren, es sei denn über die steigenden Mieten an die Mieter, was ja auch nicht im Sinne des Erfinders ist. Im Extremfall müsste eine Genossenschaft so also ausschließlich von der Substanz leben und nur einer beschränkten Zahl an Altmietern zugutekommen.

          • Quittenbrot@feddit.de
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            9 months ago

            Wieso Verlust? Mein Argument ist, dass es ein Problem ist, wenn es so wie heute eine derart geringe Partizipation an der Entwicklung gibt. Darum ist der Aufschwung wie bspw. in Berlin an den meisten Menschen wirtschaftlich vorbeigegangen, die Schere geht weiter auseinander, Strukturen werden zementiert.

            Und auch eine Genossenschaft steht vor diesem Problem, da sie einerseits für ihre Mieter günstig Wohnraum vorhalten soll, also zwischenzeitlich gestiegene Immobilienpreise nicht verwerten kann, andererseits aber nicht in einem abgeschlossenen System existiert und am Ende trotzdem am Immobilienmarkt mit den anderen konkurrieren muss, die jedoch von den gestiegenen Preisen profitiert haben.

            Das fairste ist in meinen Augen, wenn die Bewohner von so Trendvierteln tatsächlich auch die wirtschaftlichen Früchte des Aufschwungs ihres Viertels ernten und nicht irgendwelche anonymen Vermieter oder Investoren, denn sie haben dieses Viertel ja auch geprägt. Stattdessen wirst du heute als Mieter bestraft, wenn du dein Viertel lebenswerter machst.

            • Anekdoteles@feddit.de
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              9 months ago

              Wenn alle an Wertsteigerungen pArRtIzIpIeRen, tut es niemand im Mittel niemand - diejenigen mit besonders viel PaRtiZiPaTioNsKrAfT partizipieren aber überproportional. Es ist eine Dogwhistle für Geld den Reichen. Der Umgekehrte Weg ist der einzig Richtige: Wohnraum ist Grundbedarf und Infrastruktur gleichermaßen und gehört in Staatshand. Luxus darf gerne gegen Aufpreis angeboten werden, aber ein würdiges Leben im urbanen Raum ist ein Menschenrecht.

              • Quittenbrot@feddit.de
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                9 months ago

                PaRtiZiPaTioNsKrAfT

                Kannst du mir erklären, warum du dich so angegriffen fühlst? Das ist überhaupt nicht der Zweck meines Gedankens.

                Wenn alle an Wertsteigerungen pArRtIzIpIeRen, tut es niemand im Mittel niemand - diejenigen mit besonders viel PaRtiZiPaTioNsKrAfT partizipieren aber überproportional.

                Der Status quo ist: in den einschlägigen Trendvierteln wohnen quasi alle zur Miete bei irgendwelchen riesigen und/oder undurchsichtigen Vermietern. Die wirtschaftliche Entwicklung durch u.a. Aufwertung durch die Bewohner fließt entsprechend fast ausschließlich zu diesen Vermietern.

                Wenn mehr Mieter stattdessen Eigentümer ihrer Wohnung wären, würden nicht nur plötzlich sie selbst von ihrem Viertel profitieren, sondern zusätzlich die Vermieter eben nicht mehr. Der eine kriegt mehr, der andere weniger. Das hat auch nichts mit “Dogwhistle” zu tun, es schwächt die Position der Vermieter.

                Der Umgekehrte Weg ist der einzig Richtige: Wohnraum ist Grundbedarf und Infrastruktur gleichermaßen und gehört in Staatshand.

                Das ist eine Meinung, aber nicht “der einzig richtige” Weg. Diese Meinung muss sich ebenso wie meine dem Diskurs stellen, unter Berücksichtigung der tatsächlichen Rahmenbedingungen.

                • Anekdoteles@feddit.de
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                  9 months ago

                  Entschuldige, mich triggert das Ganze Thema Wohnraum/Mobilität einfach

                  Das ist eine Meinung, aber nicht “der einzig richtige” Weg.

                  Wohnraum ist also kein Grundbedürfnis?

                  • Quittenbrot@feddit.de
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                    9 months ago

                    Wohnen an sich ist ein Grundbedürfnis, aber dass Wohnraum deshalb zwingend in Staatshand gehört ist eine Meinung.