Besonders wichtig: Es wurde getestet welchen Einfluss Ritalin auf gesunde Menschen hat. Das bedeutet nicht, dass das Medikament bei an ADHS leidenden Menschen keine positive Wirkung hat.
Ich finde das kommt in dem Artikel nicht gut genug rüber.
Frage mich gerade wirklich ob die Autor*in die Studie, bzw. das was da überprüft wurde, verstanden hat. Weil aus dem Artikel geht, so wie ich ihn gerade gelesen hab, überhaupt nicht hervor, dass es darum geht, dass das bei Neurotypischen Menschen nichts bringt. O.o
edit: Ich hab gerade in die Studie geschaut und explizit steht das da weder im Abstract noch irgendwo anders drin, dass es sich bei den Probanden nicht um neurodivergente Menschen handelt. Es steht lediglich drin “healthy volunteers” und das Probanden mit “History of psychiatric or neurological illness” ausgeschlossen wurden.
Ist ADHS keine psychatrische/neurologische Erkrankung?
Wenn man ganz kleinlich ist, nein. ADHS ist eine neurologische Störung keine Erkrankung. Und im englischen gibt es ja auch die Unterscheidung zwischen illness und disorder. Und im englischen ADHD steht das zweite D ja schon für disorder. 🤷
Und von Menschen, die Studien in der Hinsicht durchführen würde ich mehr Genauigkeit erwarten.
Außer ich hab jetzt irgendwo einen krassen Denkfehler gemacht.
Wenn man diese Pathologisierung aus der Sprache nehmen will, spricht man von Neurodivergenz. Ich find das angenehmer, weil ADHS für mich nicht ausschließlich negativ ist. Ich bin zB super in meinem Job, weil mein Hirn so funktioniert wie es eben funktioniert. Ist klarerweise nicht bei jedem so aber es is jedenfalls komplizierter als das Wort Störung/Disorder vermuten liese. Soll jetzt aber nicht als sprachpolizeiliche Abmahnung verstanden werden, nur als Alternativangebot.
Fühle mich nicht abgemahnt, alles gut. In meinem normalen Sprachgebrauch benutzte ich (normalerweise) auch neurodivergent/neurotypisch.
Es ging mir ja auch nur darum zu erklären, warum ich bei der Stuide nicht sofort davon ausgehen kann/konnte, dass sie nur mit neurotypischen Probanden durchgeführt wrude.
Nein das ist vorallem eine Steuer auf den Einkommen in Form vom 4ten Block Butter im Kühlschrank der bald gammelt.
Forty participants, aged between 18 and 35 years, participated in a randomized double-blinded, PLC-controlled single-dose trial of standard adult doses of the three drugs (30 mg of MPH, 15 mg of DEX, and 200 mg of MOD) and PLC, administered before being asked to solve eight instances of the knapsack task. Doses are at the high end of those administered in clinical practice, reflecting typical doses in nonmedical settings, where use tends to be occasional rather than chronic.
[…]
Study exclusion criteria included history of psychiatric or neurological illness including epilepsy or head injury, previous use of psychotropic medication, history of substantial drug use, […]
Wenn man nicht-ADHS-Proband:innen ohne jegliche Toleranz 30 mg unretardiertes Ritalin reinkloppt braucht man sich mMn. nicht wundern, wenn die Leute fahrig werden.
A time limit of 4 min was imposed, which was binding in only ~1% of valid responses.
Niemand haut sich Aufputschmittel rein, um vier Minuten produktiv zu sein.
Die Methodik bildet hier mMn. den Missbrauch von Aufputschmitteln zur Leistungssteigerung nicht gut ab.
“Unsere Ergebnisse legen aber nahe, dass diese Wirkstoffe einen nicht schlauer machen, als man ist.” Wegen der Dopaminproduktion, die sie ankurbeln, sei der Motivationsschub durchaus zu erwarten gewesen. “Wir haben aber auch gesehen, dass die gesteigerte Anstrengung zu mehr sprunghaftem Denken führte”, sagt Bossaerts.
Zum ersten Satz: Ja gut, alles klar. Vielen Dank, Herr Professor. -.- Zum Rest: also einen Effekt gibt es dann doch. Vielleicht verwechselt man sprunghaftes Denken dann manchmal mit Kreativität o.Ä. Und schon ist wieder ein postiver Effekt da. Die Studie ist doch interessant genug - kein Grund, so eine dämliche Headline draus zu machen…
Sprunghaftes Denken ist auch ein sehr abstrakter Begriff, und aus Gerüchten die ich gehört habe, besteht dafür bei Amphetaminen ein sehr starker Zusammenhang zur Dosis.
Währenddessen kenne ich genug Erwachsene, die nie in ihrem Leben, weder als Medikament noch als Droge mit Amphetaminen in Kontakt gekommen sind, und dich unorganisierter und schneller zutexten, als jemand Sonntag morgens auf einem Technofestival.
Ähm, selbst im Kontext des Artikels ist die Überschrift doch einfach faktisch falsch
Uff was soll denn diese Überschrift? Steigerung des Dopamin Spiegels ist doch nicht “gar nichts fürs Gehirn”. Bei Leuten mit ADHS ist es doch exakt was meinem Gehirn fehlt
Ist ja ein super interessantes Ergebnis und ich glaube, dass da noch viel Aufklärung nötig ist, darüber wie solche Medikamente funktionieren, eben damit Leute nicht denken, das sei “doping”. Kenne Leute mit ADHS die sich von Ärzt*innen vorwerfen lassen mussten, sie wollen ja nur “Drogen”.
Ich nehme ja mein ADHS Medikament eben nicht um meine Leistung zu steigern, sondern um meine Symptome in den Griff zu kriegen und eine bessere Lebensqualität zu haben. Würde das lieber nicht machen “müssen”. Besonders der letzte Absatz ist meiner Meinung nach wichtig: Die Nebenwirkungen sind echt nicht zu unterschätzen, das haben viele echt gar nicht auf dem Schirm.
Was für eine scheiß Überschrift! Ich hab ADHS und für mein Gehirn ist das eine extreme Erleichterung!
Disclaimer: Ja, ich hab den Artikel gelesen und weiß, dass es da um “gesunde” Gehirne geht, aber in Zeiten, wo alle nur mehr Headlines lesen ist das fahrlässig! Do better, heise.Edit: Formulierung
In anderen Nachrichten, Chemotherapie für gesunde Menschen auch Nutzlos.
Der Titel ist grob irreführend. Ritalin hemmt nachweislich die Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahme was den Spiegel beider Neurotransmitter im Blut erhöht. Es wirkt sich mit Sicherheit auf die Chemie im Gehirn aus.
Die Studie beschäftigt sich einzig mit dem Resultat für den Lernerfolg von nicht ADHSlern (die für gewöhnlich einen Mangel an unter anderem den oben genannten Neurotransmittern aufweisen, was das Ritalin ausgleichen soll). Darauf hätte man in der Überschrift hinweisen sollen.
So fühlt sich nur die Fraktion “keine Medikamente für psychisch Kranke” bestätigt.
Aber eine provokante Überschrift bringt mehr Klicks. Und provozierte Menschen bringen mehr “Engagement” 😉
Aber eine provokante Überschrift bringt mehr Klicks.
Dass man davor bei heise nicht einmal unter dem MIT-Label zurückschreckt, ist schon erschreckend. Die Überschrift ist im Kontext des Forschungsergebnisses ja wirklich auf Querdenker-Niveau.
Zu allen berechtigten Punkten zum Artikel kommt dann noch hinzu, dass in der Überschrift von Ritalin die Rede ist, in der Zusammenfassung dann aber von Amphetaminen. Ritalin ist allerdings kein Amphetamin, sondern ein Phenylethylamin (die Obergruppe, zu der auch Amphetamine gehören). Oder ist mein Verständnis hier falsch?