Die Zahl der tödlich verunglückten Radler ist 2022 deutlich gestiegen. Die Union verlangt nun Konsequenzen. Die Ampelparteien und sogar Mediziner reagieren verhalten.
Das sind ja wohl Äpfel und Birnen. Mit dem Auto kannst du bei 200 Sachen wie ein Pfeil durch die Scheibe schießen und Anblicke erzeugen, die andere Menschen nicht oder schwer ertragen würden. Beim Fahrrad fällst du in der Regel hin. Das kann auch fatale Folgen haben, aber nunmal mehr für dich selbst. Somit sollte es die freie Entscheidung sein, ob man einen Helm trägt oder nicht. In jedem Fall keine schlechte Idee, das ist unbestritten.
Außerdem gibt es zumindest im Stadtverkehr glaube ich nicht so viele Unfälle mit gefährlicher Kopfverletzung, wo kein größeres Fahrzeug involviert ist. Ist aber nur anekdotisch, tatsächlich würde mich an der Stelle eher eine Statistik interessieren, bevor ich damit argumentiere.
Weil es kein Argument ist. Mofas und Roller fahren soweit mir bekannt ist auf Straßen, wo auch Autos unterwegs sind. Für Fahrräder sollten in verkehrsintensiven Bereichen immer eigene, idealerweise baulich getrennte Spuren existieren. Wenn das nicht der Fall sein sollte, muss da nachgebessert werden, nicht bei der Helmpflicht.
Außerdem verfügen solche Zweiräder nunmal über eine autarke Antriebsquelle, die können dir auch weh tun, nachdem du hingefallen bist oder sogar Fehlerverhalten aufweisen, die dich nicht bremsen lassen. Vielleicht klemmt auch der Gaszug. Alles Dinge, die beim Fahrrad so gut wie nonexistent sind.
Eine Helmpflicht ist morgen eingeführt. Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur wird noch lange dauern. Auch in Ländern wie den Niederlanden hat die Transformation vor Jahrzehnten gestartet und ist heute noch nicht vollständig.
Ja gut, mit der gleichen Argumentationsart könnte man auch sagen: Morgen wäre auch Tempo 30 in den Städten eingeführt. Oder Parkverbot in engen Straßen (ist einer der Gründe für häufige Unfälle, da unübersichtlich). Das Problem sind nicht die Radfahrer, sondern die Autos - so ungerne man das hört - und die werden nämlich zur Zeit auch immer größer und größer.
Und auch beim Fahrrad kann der Bowdenzug der Bremse reißen, ein Felge brechen usw. wenn du mit 25 km/h durch die Stadt radelst. (Selbst schon erlebt, wenn die Bremse nicht mehr tut wie soll). Diese Dinge sind also schon auch existent. Kommt immer auf die Wartung an, viele Fahrräder sind mindestens ebenso schlecht gewartet wie Roller/Mofas.
Ja, natürlich. Aber das Fahrrad ist eben nicht automobil im Sinne von eigenständig angetrieben. Die Kraft auf die Straße und infolgedessen die Geschwindigkeit entstammt mehr oder minder deiner eigenen Muskelkraft. Und ja, dazu zählen für mich auch kinetische Amplifikatoren wie E-Bikes, sofern diese in der Funktionsweise dem Fahrrad ähnlich bleiben, also man selbstständig treten muss.
Das ganze ist nunmal ein Unterschied zu einem Auto, das selbst schon oft das fünf- bis zehnfache deines Körpergewichts wiegt. Ein Fahrrad kann dich halt nicht zerquetschen, ein SUV schon. Wie bereits gesagt, für mich ist das ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Die ganzen Argumente gegen die Helmpflicht klingen für mich wie die ganzen Argumente gegen Elektroautos. Alles Schall und Rauch.
Es gibt gute Argumente gegen Elektroautos, besonders, wenn man ignoriert, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Übergangstechnologie handelt. Aber im Gegensatz dazu gibt es bessere Alternativen zur Helmpflicht. Die sind nur unbequem für die Autolobby.
Ja gut, mit der gleichen Argumentationsart könnte man auch sagen: Morgen wäre auch Tempo 30 in den Städten eingeführt. Oder Parkverbot in engen Straßen (ist einer der Gründe für häufige Unfälle, da unübersichtlich). Das Problem sind nicht die Radfahrer, sondern die Autos - so ungerne man das hört - und die werden nämlich zur Zeit auch immer größer und größer.
Wäre ich sofort dafür.
Es gibt gute Argumente gegen Elektroautos, besonders, wenn man ignoriert, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Übergangstechnologie handelt. Aber im Gegensatz dazu gibt es bessere Alternativen zur Helmpflicht. Die sind nur unbequem für die Autolobby.
Ich beziehe mich hier vor allem um die Diskussion von Autofahrern warum man sich noch keinen Stromer kaufen sollte. So Argumente wie: Aber wenn ich dieses eine Mal im Jahr nach Italien fahre muss ich zwischendurch Pause machen und laden und das obwohl die Stromkabel doch gar nicht ausreichen für alle die Elektroautos, bli bla blub usw.
Was wären denn deiner Meinung nach, bis auf das was du oben gelistet hast, realistische Alternativen zur Helmpflicht?
Ich beziehe mich hier vor allem um die Diskussion von Autofahrern warum man sich noch keinen Stromer kaufen sollte. So Argumente wie: Aber wenn ich dieses eine Mal im Jahr nach Italien fahre muss ich zwischendurch Pause machen und laden und das obwohl die Stromkabel doch gar nicht ausreichen für alle die Elektroautos, bli bla blub usw.
Ja genau, das sind halt Quatschargumente respektive solche zur Bequemlichkeitslegitimation. Aber das würde ich nicht gleichsetzen wollen damit, dass man nicht für eine Helmpflicht ist, denn…
Was wären denn deiner Meinung nach, bis auf das was du oben gelistet hast, realistische Alternativen zur Helmpflicht?
… ich habe die Argmente oben bereits als valide Gegenpositionen angeführt. Ich finde eigentlich, dass die reichen. Tempo 30, kleinere und weniger Autos und baulich getrennte Radwege würden Diskussionen dieser Art meiner Meinung nach überhaupt gar nicht mehr möglich machen.
Baulich getrennte Radwege ist aber immernoch nicht morgen eingeführt, Helmpflicht schon. Und wenn du als Fahrradfahrer auf eine anderes Fahrzeug triffst kannst du dir auch bei 30km/h schwere Kopfverletzungen zuführen. Wenn dann ein vernünftig ausgebautes Radwegenetz da ist und die Sicherheit ausreichend gewährleistet wird, kann man die Helmpflicht auch wieder abschaffen. Aber in der aktuellen Situation wäre es meiner Meinung nach eine sinnvolle Maßnahme und wenn es nur 1% der Toten verhindert.
So ein Übergangsgesetz wäre ein Freifahrtschein dafür, den Ausbau weiterhin zu ignorieren und stattdessen den Autos weiterhin alles zuzusprechen. Das darf nicht weiter in die Länge gezogen werden.
Letztes oder Vorletztes Jahr gab es eine Studie in Berlin und da stellte sich heraus, dass etwa 40% aller Unfälle mit Radfahrern und Autos passierten, während das Auto schneller war als 30km/h, also wirst du alleine damit schon mehr als 1% Verminderung bei der Sterberate erreichen.
Der Großteil der Unfälle findet statt durch sog. Dooring, also wenn jemand ungeachtet die Tür öffnet. Deswegen nannte ich das Parken als problematisch.
In beiden Fällen helfen Helme, das Risiko schwerer Kopfverletzungen zu reduzieren, das stimmt. Aber es ist an den Symptomen gelindert. Die Autos sind das Problem, nicht die Fahrräder. Das ist eine einfache, aber extrem unbequeme Wahrheit.
Das sind ja wohl Äpfel und Birnen. Mit dem Auto kannst du bei 200 Sachen wie ein Pfeil durch die Scheibe schießen und Anblicke erzeugen, die andere Menschen nicht oder schwer ertragen würden. Beim Fahrrad fällst du in der Regel hin. Das kann auch fatale Folgen haben, aber nunmal mehr für dich selbst. Somit sollte es die freie Entscheidung sein, ob man einen Helm trägt oder nicht. In jedem Fall keine schlechte Idee, das ist unbestritten.
Außerdem gibt es zumindest im Stadtverkehr glaube ich nicht so viele Unfälle mit gefährlicher Kopfverletzung, wo kein größeres Fahrzeug involviert ist. Ist aber nur anekdotisch, tatsächlich würde mich an der Stelle eher eine Statistik interessieren, bevor ich damit argumentiere.
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Weil es kein Argument ist. Mofas und Roller fahren soweit mir bekannt ist auf Straßen, wo auch Autos unterwegs sind. Für Fahrräder sollten in verkehrsintensiven Bereichen immer eigene, idealerweise baulich getrennte Spuren existieren. Wenn das nicht der Fall sein sollte, muss da nachgebessert werden, nicht bei der Helmpflicht.
Außerdem verfügen solche Zweiräder nunmal über eine autarke Antriebsquelle, die können dir auch weh tun, nachdem du hingefallen bist oder sogar Fehlerverhalten aufweisen, die dich nicht bremsen lassen. Vielleicht klemmt auch der Gaszug. Alles Dinge, die beim Fahrrad so gut wie nonexistent sind.
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Ja gut, mit der gleichen Argumentationsart könnte man auch sagen: Morgen wäre auch Tempo 30 in den Städten eingeführt. Oder Parkverbot in engen Straßen (ist einer der Gründe für häufige Unfälle, da unübersichtlich). Das Problem sind nicht die Radfahrer, sondern die Autos - so ungerne man das hört - und die werden nämlich zur Zeit auch immer größer und größer.
Ja, natürlich. Aber das Fahrrad ist eben nicht automobil im Sinne von eigenständig angetrieben. Die Kraft auf die Straße und infolgedessen die Geschwindigkeit entstammt mehr oder minder deiner eigenen Muskelkraft. Und ja, dazu zählen für mich auch kinetische Amplifikatoren wie E-Bikes, sofern diese in der Funktionsweise dem Fahrrad ähnlich bleiben, also man selbstständig treten muss.
Das ganze ist nunmal ein Unterschied zu einem Auto, das selbst schon oft das fünf- bis zehnfache deines Körpergewichts wiegt. Ein Fahrrad kann dich halt nicht zerquetschen, ein SUV schon. Wie bereits gesagt, für mich ist das ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Es gibt gute Argumente gegen Elektroautos, besonders, wenn man ignoriert, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Übergangstechnologie handelt. Aber im Gegensatz dazu gibt es bessere Alternativen zur Helmpflicht. Die sind nur unbequem für die Autolobby.
Wäre ich sofort dafür.
Ich beziehe mich hier vor allem um die Diskussion von Autofahrern warum man sich noch keinen Stromer kaufen sollte. So Argumente wie: Aber wenn ich dieses eine Mal im Jahr nach Italien fahre muss ich zwischendurch Pause machen und laden und das obwohl die Stromkabel doch gar nicht ausreichen für alle die Elektroautos, bli bla blub usw.
Was wären denn deiner Meinung nach, bis auf das was du oben gelistet hast, realistische Alternativen zur Helmpflicht?
Ja genau, das sind halt Quatschargumente respektive solche zur Bequemlichkeitslegitimation. Aber das würde ich nicht gleichsetzen wollen damit, dass man nicht für eine Helmpflicht ist, denn…
… ich habe die Argmente oben bereits als valide Gegenpositionen angeführt. Ich finde eigentlich, dass die reichen. Tempo 30, kleinere und weniger Autos und baulich getrennte Radwege würden Diskussionen dieser Art meiner Meinung nach überhaupt gar nicht mehr möglich machen.
Baulich getrennte Radwege ist aber immernoch nicht morgen eingeführt, Helmpflicht schon. Und wenn du als Fahrradfahrer auf eine anderes Fahrzeug triffst kannst du dir auch bei 30km/h schwere Kopfverletzungen zuführen. Wenn dann ein vernünftig ausgebautes Radwegenetz da ist und die Sicherheit ausreichend gewährleistet wird, kann man die Helmpflicht auch wieder abschaffen. Aber in der aktuellen Situation wäre es meiner Meinung nach eine sinnvolle Maßnahme und wenn es nur 1% der Toten verhindert.
So ein Übergangsgesetz wäre ein Freifahrtschein dafür, den Ausbau weiterhin zu ignorieren und stattdessen den Autos weiterhin alles zuzusprechen. Das darf nicht weiter in die Länge gezogen werden.
Letztes oder Vorletztes Jahr gab es eine Studie in Berlin und da stellte sich heraus, dass etwa 40% aller Unfälle mit Radfahrern und Autos passierten, während das Auto schneller war als 30km/h, also wirst du alleine damit schon mehr als 1% Verminderung bei der Sterberate erreichen.
Der Großteil der Unfälle findet statt durch sog. Dooring, also wenn jemand ungeachtet die Tür öffnet. Deswegen nannte ich das Parken als problematisch.
In beiden Fällen helfen Helme, das Risiko schwerer Kopfverletzungen zu reduzieren, das stimmt. Aber es ist an den Symptomen gelindert. Die Autos sind das Problem, nicht die Fahrräder. Das ist eine einfache, aber extrem unbequeme Wahrheit.