„In den ersten Tagen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Atemwegsprobleme. Danach ging es Schritt für Schritt bergauf.“ Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler (61) hat es diese Woche ordentlich erwischt. Spätestens mit seiner Corona-Erkrankung ist vielen Österreicherinnen und Österreichern bewusst geworden: Es ist wieder da, das Covid-19-Virus.
Sind wir „japanischer“ geworden? Nein.
Oder man greift zur FFP2-Maske. Würden sich Menschen mit Verkühlungssymptomen automatisch eine Maske aufsetzen, wäre das künftig wohl der stärkste Wellenbrecher. Nicht nur im Ärzte-Wartezimmer, sondern auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln, vor der Kinokasse oder dem Apothekenschalter. Dieser Schutz des Kollektivs, der in Ländern wie etwa Japan Menschen zur Ehre gereicht, hat sich in Österreich nicht durchgesetzt. Vielmehr müssen sich Maskenträger böse Blicke gefallen lassen. Sie dennoch zu tragen, verlangt starke psychische Abwehrkräfte. Was wir aus der Pandemie (nicht) gelernt haben
Auch die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, scheint durch die Pandemie eher gesunken als gestiegen zu sein. Eine „Katastrophe“, bilanziert Kollaritsch, stehen doch immer mehr wirksame Impfungen zur Verfügung, beispielsweise gegen RSV oder Influenza. Die von der Politik angekündigte Aufarbeitung findet er sinnlos. Vielmehr wünscht er sich einen Managementplan für die Zukunft, damit die bei einer weiteren Pandemie die nötigen Kapazitäten im Spital bereitstehen und die Mitarbeiter nicht bis über alle Grenzen belastet sind; damit Maßnahmen wie Lockdowns durch „wasserdichte“ Verordnungen gedeckt sind und nicht vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben werden; damit andererseits überbordende Maßnahmen verhindert werden. Dazu zählt Kollaritsch die langen Schulschließungen in der Pandemie. „Jede Feuerwehr macht Katastrophenübungen. Bereiten wir uns vor.“