Weil ja mehrere Leute schon nachgefragt haben, wie meine Trockenbox, die ich im letzten Post erwähnt hatte, denn nun aussieht, und wie man sich selbst eine basteln kann, will ich diese jetzt mal kurz herzeigen.

Zweck

Normalerweise heißt es ja, man soll sein geerntetes Weed irgendwo bei ca. 50% Luftfeuchtigkeit aufhängen und ein bis zwei Wochen lang an der Luft austrocknen lassen.

Abgesehen von dem Inhalt meines Posts, wo ich erkläre, wieso das ggfs. doch nicht optimal sein könnte, haben viele von uns ein Problem: Schimmel. Besonders als Outdoor-Anbauer.

Ohne jetzt auszuschweifen, mir hat das Teil vor ein paar Monaten, nach einer wochenlangen Regenphase, den Arsch gerettet.

Man kann sein ausgeschütteltes, klatschnasses Outdoorweed da reinwerfen, und nach weniger als einem Tag ist es trocken. Nach spätestens 3 Tagen kriegt ihr den ausgedörrtesten Zweig überhaupt. Man muss also tatsächlich auch ein bisschen dabei aufpassen, damit man es nicht gleich übertreibt.

Aufbau

Es handelt sich um eine gasdichte Box, die ich auf Amazon gekauft habe. Ursprünglich als Filament-Trockenbox für meinen 3D-Drucker.

Alternativ könnt ihr auch eine andere Box nehmen und diese mit Dichtungsgummis für Fenster und Türen abdichten. Sie sollte nur wirklich dicht sein.

Ich empfehle, eine Nummer größer zu nehmen, ihr werdet es nicht bereuen.

In dieser befindet sich nun ein Raumentfeuchter aus dem Baumarkt. Genauer gesagt eines dieser Beutelchen, die mit Calciumchlorid gefüllt sind und in so eine Auffangbox gelegt werden. Diese können locker 200% ihres Eigengewichts in Wasser aufnehmen und kosten quasi nichts.

Meiner hat, inkl. 3 weiterer Nachfüllbeutel, weniger als 5€ gekostet.

Damit die Luft zirkulieren kann, was sie von selbst sonst nicht machen würde, braucht ihr einen kleinen Lüfter. Am besten wäre ein 120 mm PC-Lüfter, an dem ihr einen USB-Port hinlötet. Man kann aber auch vorgefertigte USB-Ventilatoren kaufen, wenn ihr keinen alten Lüfter finden könnt.

Dieser wird, weil die Box ja abdichten muss, und wir keine externen Kabel benutzen können, mit einer Powerbank zusammen mit dem Luftstrom gegen die Box gerichtet.

Jetzt klebt/ legt ihr ein Thermo-Hygrometer rein, damit ihr immer die Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwachen könnt.

Zu guter Letzt braucht man noch Ablage- oder Aufhängemöglichkeiten. Ich habe dafür ein Alu-Fliegengitter zurechtgeschnitten und mit Holzstäbchen reingeklemmt. Ihr könnt das aber so machen, wie ihr wollt. Wichtig ist nur, dass die Buds möglichst nichts berühren und die Luft frei zirkulieren kann.

Wie ihr seht, hier ist nichts dabei, was sonderlich fancy ist. Ihr kriegt alles im Baumarkt oder habt es eh schon Zuhause herumliegen.

Die Kosten betragen nur ein paar Euro, und es kann euch die Jahresernte retten!


  • Fliegenpilzgünni@slrpnk.netOP
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    2 months ago

    Du hast natürlich absolut Recht. Zu schnell getrocknet, und das kann hier echt schnell gehen, riecht es wie Heu und kratzt ohne Ende.

    Aber schau dir den verlinkten Post aus dem ersten Satz an. Da erkläre ich alles, und wieso ich diese Box habe.

    • Ey ich frag doch nur@lemmy.world
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      2 months ago

      Ich würde mir so ein Ding gerne bauen um es die ersten 2-3 Tage anzutrocknen, da ich die Growbox wahrscheinlich dauerhaft mit Autoflower belegen will. Meinst du das passt oder doch zu aggressiv? Ansonsten denk ich drüber mach das in nem Karton in nem Karton in nem Karton in nem Schrank zu trocknen, was aber bestimmt immernoch stinkt …

      • Fliegenpilzgünni@slrpnk.netOP
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        1 month ago

        Kannst du dir gerne bauen, funktioniert für den Zweck super.

        Ich habe in den letzten Wochen einige Experimente zum Trocknen gemacht, u.a. wo ich die Ergebnisse der Trockenbox mit der klassischen Lufttrocknung verglichen habe.

        Ich werde diesbezüglich noch einen Post erstellen und da genauer drauf eingehen.

        Ich will dich aber jetzt auch nicht im Regen stehen lassen, und auch, wenn der Versuch noch läuft, kann ich dir jetzt schon vorläufige Ergebnisse mitteilen.

        • Mach die Box nicht warm. Je kühler, desto besser. Sollte wenn möglich unter 20°C liegen. Meine Probe mit 35°C und <10% RH hat viele Monoterpene und andere flüchtige Aromen verloren.
        • Die Trocknung ist ungleichmäßig. Dünne Stiele und Zuckerblätter werden sehr schnell trocken, während die innenliegenden Bereiche beim Curing noch ordentlich nachziehen. Ich musste im Einmachglas mehrere Male Trockenmittel-Tütchen nachgeben, weil die RH über Nacht auf 90% gestiegen ist.
        • Der Luftstrom durch den Ventilator ist ebenfalls entscheidend. Er darf nicht zu stark sein, sonst haben wir das Problem vom Punkt darüber verstärkt, aber irgendwie sollte sich die Luft bewegen, damit sich kein Schimmel ansetzt.
        • Wenn man zu schnell komplett trocknet, schmeckt das Gras nach Heu und Stroh. Beim Curing ging das Aroma zwar zu 80% weg, aber halt auch nicht ganz bisher.
        • Kauf dir, statt den Calciumchlorid-Einweg-Raumentfeuchtern lieber Entfeuchter fürs Armaturenbrett im Auto. Die sind auf Basis von Silicaperlen und in der Mikrowelle regenerierbar.

        Fazit:

        Zum Vortrocknen echt top, aber man muss aufpassen, dass man es nicht übertreibt.

        Man kann super für 24-48 Stunden vortrocknen, dann das Trockenmittel raustun, nachziehen lassen, wieder trocknen, usw., bis man nach einer Woche zum Curen übergeht. Wenn man zu schnell ist, sind die äußeren Parts krümelig, während dir der Rest weggammelt weil die Buds innen drin noch feucht sind