Politiker der Grünen und der SPD regen eine Mehrwertsteuersenkung auf Milchersatzprodukte (Hafer, Mandel etc.) an, die im Gegensatz zur Kuhmilch immer noch voll besteuert werden.

  • Mateoto@lemmy.world
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    11
    arrow-down
    4
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Unterstützung erhielt der SPD-Politiker vom Grünen-Abgeordneten Bruno Hönel: «Mit dem Wandel der Ernährungsgewohnheiten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist beispielsweise Pflanzen-Milch für viele eine alltägliche Alternative zu Kuhmilch geworden. Zudem ist sie klimafreundlicher»

    Die Idee dahinter ist gut, aber grundsätzlich würde in Zeiten von Inflation und angespannter Marktlage eine Senkung der Mehrwertsteuer auf alle Lebensmittel helfen.

    Edit: Die Diskussion und die vielen Downvotes hier verdeutlichen, dass wir oft übersehen, wie belastend der Supermarkteinkauf für viele Menschen geworden ist.

    Und ja: Es ist dringend nötig, die Preise zu senken, ohne dabei die Profite von Monopolisten und großen Unternehmen zu steigern. Diese Unternehmen profitieren aber aktuell mehr von den “notwendigen” Preissteigerungen durch angeblich hohe/gestiegene Produktionskosten und Deals mit Supermarktketten.

    Der allgemeinen Stimmung (steigen de Afd Zustimmung) im Land und im Sinne der Solidarität sollten wir Mittelstands Manfred seine günstige Cola und billige Tiefkühlpizza genauso gönnen, wie auch Oberschulrat Olaf seinen günstigeren Wein und Käse.

    Die Politik sollte hier ebenfalls regulierend eingreifen, leider scheint dies aber ebenfalls keine Relevanz im politischen Diskurs zu haben.

      • VanillaGorilla@kbin.social
        link
        fedilink
        arrow-up
        15
        ·
        edit-2
        1 year ago

        Ich ernähre mich ausschließlich von Milchschniten und Fruchtzwergen. Die Werbung der neunziger hat mir klar gezeigt wie ausgewogen das ist.

      • Hillock@kbin.social
        link
        fedilink
        arrow-up
        7
        ·
        1 year ago

        Das Problem ist halt ne logische rechtliche Definition von Grundlebensmittel festzulegen. Die derzeitige Situation mit dem Milchersatz ist schon ein Resultat daraus. Lebensmittel sind ja schon niedriger besteuert. Ausgenommen davon sind Getränke. Nur Wasser und Milch geniesen die 7%. Veruscht man da jetzt Milchersatz hinzuzufügen öffnet man halt die Tür für viel mehr Getränke unter die 7% zu fallen. Deswegen sind Milchersatz noch mit 19% besteuert.

        • redballooon@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          15
          arrow-down
          3
          ·
          edit-2
          1 year ago

          Milch sollte nicht zu Grund Lebensmitteln gehören. Das ist ein Ergebnis von Lobbyismus der Milchindustrie aus den 80ern. So toll wie die behaupten ist Kuhmilch für erwachsene Menschen aber gar nicht. Warum sollte sie das auch sein?

          • Hillock@kbin.social
            link
            fedilink
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Kulturelle Einflüsse werden bei der definition von Grundnahrungsmittel berücksichtig. Und da erfüllt die Milch und Milchprodukte halt alle Bedingungen in Europa.

            Deswegen meinte ich ja, es ist nicht so einfach ne Liste von Lebensmittel zu erstellen die weiter steuerlich gefördert werden sollte. Wenn man jetzt nur pflanzliche Produkte fördern will kann man nicht einfach den Begriff Grundnahrungsmittel her nehmen. Man könnte es auf pflanzliche Produkte reduzieren, das würde schon helfen. Aber dann fördert man auch Produkte wie Palmöl. Was jetzt zugegeben in Europa nicht so ein großen Problem wäre weil der Großteil von Palmöl in verarbeiteten Produkten ist und die Firmen die es verarbeiten so oder so keine Steuer darauf zahlen. Gibt hier wenig Leute die Palmöl direkt benutzen.

        • barsoap@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          2
          ·
          1 year ago

          Wir können gerne auch Apfelschorle dazu packen. 7% auf Grundlebensmittel im Sinne von Zutaten und Zeug das ernährungsmäßig anständig ist geht was Anreize setzen angeht in die richtige Richtung. Von mir aus auch Eistee, aber wenn du ihn süß haben willst musst du dir den mit 7% besteuerten Zucker separat kaufen.

          Andersrum gesagt: Jetzt schon ist Brot ermäßigt, Kekse aber nicht. Das einfach auf Getränke anwenden und nicht Wasser nur deshalb stärker besteuern weil Hafer mit drin ist.

    • geissi@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      17
      arrow-down
      1
      ·
      1 year ago

      Ich finde ganz unabhängig von Inflation Marktlage, dass eine künstliche Verteuerung von Grundnahrungsmitteln, die überwiegend die ärmsten Mitglieder der Gesellschaft treffen, abgeschafft werden sollte.

        • Helix 🧬@feddit.deM
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          23
          ·
          1 year ago

          Ja, weil sie zu teuer ist. Das ist doch gerade der Punkt. Leute die jeden Cent rumdrehen sind halt von 19% vs 7% betroffen.

          • IuseArchbtw@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            4
            ·
            1 year ago

            Weiß ich nicht, letztens im Netto hat die Hafermilch genau so viel gekostet wie die 1,5%-Kuhmilch

            • Helix 🧬@feddit.deM
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              2
              ·
              1 year ago

              Ja, sie muss aber deutlich günstiger sein, z.B. 0,99€ für die Hafermilch und 1,29€ für die Kuhmilch. Dann probieren sie die Leute auch. Oder kaufen sie obwohl sie nicht 100% schmeckt.

            • woelkchen@lemmy.world
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              3
              arrow-down
              4
              ·
              1 year ago

              Weiß ich nicht, letztens im Netto hat die Hafermilch genau so viel gekostet wie die 1,5%-Kuhmilch

              “Letztens gab es mal ein Angebot, damit ist das Argument hinfällig.”

                • woelkchen@lemmy.world
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  3
                  arrow-down
                  1
                  ·
                  1 year ago

                  Nein, reguläres Sortiment.

                  Und wo ist das ein Gegenargument zu “zu teuer”? Das Zeug hat nicht im besten Fall auf den Preis von Milch zu kommen, sondern deutlich günstiger zu sein, angesichts dessen wie abartig hoch die Margen dabei sind, wenn man nicht erst noch Rinder halten muss, sondern die Pflanzen direkt verarbeiten kann.

                  • IuseArchbtw@feddit.de
                    link
                    fedilink
                    Deutsch
                    arrow-up
                    1
                    ·
                    1 year ago

                    Ich höre dich, mein Punkt ist aber, dass wir zumindest an einem Punkt sind, an dem der/die Endverbraucher:in im Supermarkt sieht, dass Kuhmilch ähnlich teuer ist und die Überlegung zur Wahl sich lohnt

    • woelkchen@lemmy.world
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      4
      arrow-down
      1
      ·
      1 year ago

      grundsätzlich würde in Zeiten von Inflation und angespannter Marktlage eine Senkung der Mehrwertsteuer auf alle Lebensmittel helfen.

      Ja, den Konzernen. Du glaubst doch wohl nicht, dass Steuersenkungen an die Konsumenten in voller Höhe weitergegeben werden.