Fabrikarbeiter - arbeiten laut Gesamtmetall-Chef Wolf "sehr hart. Menschen mit Schreibtischjobs - sitzen ihm zufolge im Büro. Und sollen deshalb erst mit 70 in Rente gehen dürfen. Der Vorstoß löst umgehend Kritik bei der IG Metall aus.
Aber findet ihr es nicht irgendwie krass, dass zB Psychotherapeuten, Ärztinnen oder Wissenschaftler meist bis 30 noch am lernen sind, bis sie dann anfangen zu arbeiten?
Man lernt in der Schule nur Müll, und braucht dann 3+2+2 oder mehr Jahre Studium, um qualifiert für irgendwas zu sein.
Es ist eigentlich sehr krass. Ich studiere Psychologie und will Psychotherapeut werden. Im absoluten Idealfall (!), wenn man mit 18 aus der Schule raus ist, sofort anfängt zu studieren und rein nach Regelstudienzeit geht, ist man mit 28 fertig (5 Jahre Studium + 5 Jahre Weiterbildung). Wenn man Erasmus macht, FSJ, Doktor,… ist man schnell bei 30-35, ehe man selbstständig arbeiten kann und eine Existenz aufgebaut hat.
Verstehe mich nicht falsch - ich finde es wichtig, dass man gut qualifiziert und ausgebildet ist, und dafür soll man sich auch gerne viel Zeit lassen. Aber diese 30 Jahre erwirtschafte ich effektiv kein Geld für die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft zahlt für meine Ausbildung. Wenn man BAföG/ ein Stipendium kriegt, an einer staatlichen Uni studiert, Erasmus macht etc. kommt man da vermutlich bei einen Millionenbetrag raus, der insgesamt während meiner Lebenszeit für mich bezahlt wird.
Ich bin unfassbar privilegiert, diese Förderung zu erhalten - und ich schätze es auch sehr stark wert. Aber gleichzeitig kann ich es auch gut nachvollziehen, dass Menschen die Stirn runzeln. Ich wünsche mir, dass das System effizienter strukturiert wäre und ich weniger unnötigen Kram lernen muss, welcher der Gesellschaft so viel Geld kostet.
Bei Ärzten macht das ja schon Sinn. Irgendwie logisch, dass du als Gehirnchirurg eine längere Ausbildung brauchst. Willst du die verkürzen, müsstest du im Endeffekt in der Schule viel, viel früher den zukünftigen Berufsweg bestimmen und zukünftige Ärzte dann ab Klasse 8 oder so extrem in Biologie etc. ausbilden und dafür andere Bereiche kicken. Was auch schwierig ist - denn natürlich lernt man in der Schule halt auch Müll, aber nicht nur.
Absurder ist IMHO, dass bestimmte Berufsbereiche extremistisch hohe und irgendwie zweckfreie Zugangsbeschränkungen haben: Ich bin Hobbyradfahrer und kann daher eigentlich alles, was so als normales Zeugs an Fahrrädern auftaucht. Wenn ich etwa eine Fahrradwerkstatt aufmachen will, wo ich dann Reifen flicke, Ketten austausche oder die Schaltung einstelle, brauche ich plötzlich einen fachbezogenen Meister. Sprich: 3jährige Berufsausbildung und nochmal eine weitere mindestens einjährige Fortbildung. Das gilt auch für zig andere Bereiche - wenn du Haare schneiden kannst, ist es dir noch lange nicht erlaubt, einen Friseursalon zu eröffnen
Kassensitze sind sicherlich das viel größere Problem.
Bin gerade am mich ummelden, nur um in einem einfach 2h entfernten Krankenhaus ADHS treatment zu bekommen 🫠
Und ja, die ganze bürokratisierung. Ich meine, wenn du in der Grundschule schlecht bist, wirst du wahrscheinlich nie deine Psychotherapie Ausbildung machen können, weil Gymnasium, allgemeine Fachhochschulreife, Bachelor, Master alles nicht passt.
Oder wenn man “nur” ein Fachabi hat, kann man oft trotzdem nicht in Unis studieren.
Grundsätzlich ist es eh ein Problem, dass es in Deutschland praktisch keine Prüfungen gibt, bei denen man “einfach so” auftauchen kann. Bleiben wir beim Beispiel Fahrradmechaniker: Das Ausbildungssystem macht ja schon Sinn für Schulabbrecher, aber wieso gibt es halt nicht die Möglichkeit irgendwo aufzuschlagen, eine Prüfung mit den Inhalten der Ausbildung zu machen und sich dann “Fahrradmechaniker” zu nennen ohne direkt nochmal 3 Jahre irgendwo unter Mindestlohn rumzupupsen? Das würde auch die Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland verbessern: Wenn du kannst, was du können musst, machst du die Prüfung und fertig.
Und wenn ein Mediziner mit dem Studium fertig ist und sich Arzt nennen darf, hat er noch nicht mal gelernt, Blut abzunehmen. Es sei denn er hat es sich anderweitig beigebracht.
Hab mehrere Ärzte bzw Leute die gerade im PJ sind im Freundeskreis. Die erzählen was anderes. Aber sicher, ne Pflegerin die seit 10 Jahren dabei ist wird um Längen besser stechen als der übliche Arzt. Ist halt Übungssache.
Unpopuläre Meinung…
Aber findet ihr es nicht irgendwie krass, dass zB Psychotherapeuten, Ärztinnen oder Wissenschaftler meist bis 30 noch am lernen sind, bis sie dann anfangen zu arbeiten?
Man lernt in der Schule nur Müll, und braucht dann 3+2+2 oder mehr Jahre Studium, um qualifiert für irgendwas zu sein.
Es ist eigentlich sehr krass. Ich studiere Psychologie und will Psychotherapeut werden. Im absoluten Idealfall (!), wenn man mit 18 aus der Schule raus ist, sofort anfängt zu studieren und rein nach Regelstudienzeit geht, ist man mit 28 fertig (5 Jahre Studium + 5 Jahre Weiterbildung). Wenn man Erasmus macht, FSJ, Doktor,… ist man schnell bei 30-35, ehe man selbstständig arbeiten kann und eine Existenz aufgebaut hat.
Verstehe mich nicht falsch - ich finde es wichtig, dass man gut qualifiziert und ausgebildet ist, und dafür soll man sich auch gerne viel Zeit lassen. Aber diese 30 Jahre erwirtschafte ich effektiv kein Geld für die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft zahlt für meine Ausbildung. Wenn man BAföG/ ein Stipendium kriegt, an einer staatlichen Uni studiert, Erasmus macht etc. kommt man da vermutlich bei einen Millionenbetrag raus, der insgesamt während meiner Lebenszeit für mich bezahlt wird.
Ich bin unfassbar privilegiert, diese Förderung zu erhalten - und ich schätze es auch sehr stark wert. Aber gleichzeitig kann ich es auch gut nachvollziehen, dass Menschen die Stirn runzeln. Ich wünsche mir, dass das System effizienter strukturiert wäre und ich weniger unnötigen Kram lernen muss, welcher der Gesellschaft so viel Geld kostet.
Bei Ärzten macht das ja schon Sinn. Irgendwie logisch, dass du als Gehirnchirurg eine längere Ausbildung brauchst. Willst du die verkürzen, müsstest du im Endeffekt in der Schule viel, viel früher den zukünftigen Berufsweg bestimmen und zukünftige Ärzte dann ab Klasse 8 oder so extrem in Biologie etc. ausbilden und dafür andere Bereiche kicken. Was auch schwierig ist - denn natürlich lernt man in der Schule halt auch Müll, aber nicht nur.
Absurder ist IMHO, dass bestimmte Berufsbereiche extremistisch hohe und irgendwie zweckfreie Zugangsbeschränkungen haben: Ich bin Hobbyradfahrer und kann daher eigentlich alles, was so als normales Zeugs an Fahrrädern auftaucht. Wenn ich etwa eine Fahrradwerkstatt aufmachen will, wo ich dann Reifen flicke, Ketten austausche oder die Schaltung einstelle, brauche ich plötzlich einen fachbezogenen Meister. Sprich: 3jährige Berufsausbildung und nochmal eine weitere mindestens einjährige Fortbildung. Das gilt auch für zig andere Bereiche - wenn du Haare schneiden kannst, ist es dir noch lange nicht erlaubt, einen Friseursalon zu eröffnen
Kassensitze sind sicherlich das viel größere Problem.
Bin gerade am mich ummelden, nur um in einem einfach 2h entfernten Krankenhaus ADHS treatment zu bekommen 🫠
Und ja, die ganze bürokratisierung. Ich meine, wenn du in der Grundschule schlecht bist, wirst du wahrscheinlich nie deine Psychotherapie Ausbildung machen können, weil Gymnasium, allgemeine Fachhochschulreife, Bachelor, Master alles nicht passt.
Oder wenn man “nur” ein Fachabi hat, kann man oft trotzdem nicht in Unis studieren.
Grundsätzlich ist es eh ein Problem, dass es in Deutschland praktisch keine Prüfungen gibt, bei denen man “einfach so” auftauchen kann. Bleiben wir beim Beispiel Fahrradmechaniker: Das Ausbildungssystem macht ja schon Sinn für Schulabbrecher, aber wieso gibt es halt nicht die Möglichkeit irgendwo aufzuschlagen, eine Prüfung mit den Inhalten der Ausbildung zu machen und sich dann “Fahrradmechaniker” zu nennen ohne direkt nochmal 3 Jahre irgendwo unter Mindestlohn rumzupupsen? Das würde auch die Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland verbessern: Wenn du kannst, was du können musst, machst du die Prüfung und fertig.
Und wenn ein Mediziner mit dem Studium fertig ist und sich Arzt nennen darf, hat er noch nicht mal gelernt, Blut abzunehmen. Es sei denn er hat es sich anderweitig beigebracht.
Halte ich für ein Gerücht. Dafür gibt’s ja das PJ.
Stimmt, das ist eher Quatsch. Sowas habe ich sogar im Zivildienst gelernt.
Mag sein dass es ein Gerücht ist. Mir hat es eine fertig ausgebildete Ärztin erzählt.
Hab mehrere Ärzte bzw Leute die gerade im PJ sind im Freundeskreis. Die erzählen was anderes. Aber sicher, ne Pflegerin die seit 10 Jahren dabei ist wird um Längen besser stechen als der übliche Arzt. Ist halt Übungssache.