• letmesleep@feddit.de
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    7 months ago

    Naja, das ist schon sehr optmistisch gerechnet. Im Artikel wird auf eine ähnliche Steuer in Spanien verwiesen, die dort 1,7 Milliarden Euro pro Jahr bringen soll. Die Prozentsätze sind etwas niedriger und Spanien hat weniger Milliadäre, aber überschlagsmäßig macht das bei uns ähnliche Einnahmen wie bei der Vermögenssteuer, die wir schon einmal hatten realistisch. Also sollte das Ergebnis deutlich näher an 8,5 als an 85 Milliarden.

    Mich nervt diese Konzentration auf Vermögen ziemlich. Vermögen besteuern ist einfach unpraktisch, weil es extrem aufwändig ist Vermögen rechtssicher zu ermitteln. Solange es Inflation gibt, hätten höheren Steuern auf Kapitalerträge den selben Effekt und wären viel einfacher umzusetzen. Natürlich müsste man noch ein paar Schlupflöcher gegen verdeckte Gewinnausschüttungen schließen, aber das ist viel weniger Aebeit als den Wert eines Unternehmens das ggf. von der Börse genomen wird, zu beziffern. Wenn man schon Vermögen besteuern will, dann bitte mit seltenen aber höheren Sätzen, damit sich der Aufwand lohnt. Also eben über eine höhere Erbeschaftssteuer oder meinetwegen eine Exit-Tax (also Erbschaftssteuer, wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft ablegt). Da machen die Amis tatsächlich mal was richtig.

    • Domkat@feddit.de
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      7 months ago

      Mich nervt dieses “Lösungsansatz XYZ wird nicht klappen / ist schlecht weil”. Ob es jetzt eine Reaktivierung der Vermögenssteuer, höhere Steuern auf Kapitalerträge, eine wirksame Erbschaftssteuer die reiche auch betrifft, irgendeine andere Idee, oder Kombination von mehreren dieser Dinge ist. Irgendwie müssen wir steuerlich an die Vermögen Ran damit nicht mehr Haben zu mehr Haben führt, sondern mehr tun zu mehr Haben.

      Welche Mittel wir dafür nutzen ist egal solange sie gut umgesetzt werden.

      • letmesleep@feddit.de
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        7 months ago

        Welche Mittel wir dafür nutzen ist egal solange sie gut umgesetzt werden.

        Wenn das Mittel untauglich ist, ist eine gute Umsetzung von vornherein ausgeschlossen und man sollte allein aus politischen Gründen kein Mittel wählen, bei dem eine schlechte Umsetzung wahrscheinlich ist. Wenn wir eine Vermögenssteuer bekommen, die nicht nur eine bürokratisches Monster (mit hohen Kosten für die Verwaltung) ist, sondern auch noch deutlich weniger einbringt als erwartet, dann wird diese schnell wieder abgeschafft werden und für Jahrzehnte als Argument gegen linke Ideen verwendet werden. Die Steuer auf Kapitalerträge über - sagen wir mal - 100k im Jahr um ein paar Prozentpuntke zu erhöhen, wäre ziemlich risikoarm.

      • EunieIsTheBus@feddit.de
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        7 months ago

        Wir brauchen 1 Million Unterschriften in Europa, um die Europäische Kommission zu zwingen, einen Vorschlag zu machen.

        Funktioniert das so? Ich denke die EU hat keine Rechtsgrundlage um Steuern zu erheben. Können die selbst wenn es so viele Unterstützer gäbe, die das nicht einfach abwinken?

        • d_k_bo@feddit.de
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          7 months ago

          Könnte auf EU-Ebene nicht eine Richtlinie beschlossen werden, die anschließend in nationales Recht umgesetzt werden muss und somit die Mitgliedstaaten zur Erhebung dieser Steuer erzwingt?

          • EunieIsTheBus@feddit.de
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            7 months ago

            Weiß nicht, aber abgesehen davon, dass man auch hier in DE gerne Strafen zahlt um Richtlinien nicht umzusetzen, haben wir ja eine. Die wird bloß nicht mehr eingesammelt…

            • peak_dunning_krueger@feddit.de
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              7 months ago

              Wir haben eine die vom Verfassungsgericht als sowas von schlecht berechnet eingstuft wurde das sie ausgesetzt ist und die Politik wurde eigentlich vom Gericht mit einer Neuauflage beauftragt.

              …1995.

              https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögensteuer_(Deutschland)

              Weil u.a.

              “Die Ausgestaltung sei nicht mit dem Gleichheitsgrundsatz vereinbar, da Immobilienvermögen gegenüber anderen Vermögen – anders als geschehen – nicht besser behandelt werden dürften.”

              • trollercoaster@feddit.de
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                7 months ago

                Wenn es eine sanktionsbewehrte EU-Richtline gibt, die das Erheben einer Vermögenssteuer verlangt, kriegen die vielleicht endlich mal den Arsch hoch und setzen das Urteil um.

  • EunieIsTheBus@feddit.de
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    7 months ago

    2 Prozent Vermögenssteuer für alle, die mehr als 4,6 Millionen Euro haben

    Lass mich raten: Der Originalautor hat zufällig ein Vermögen von 4 599 999,99€? Oder wie kommt man auf so ne schiefe Grenze?

    • MrMakabar@feddit.de
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      7 months ago

      Die Oxfam Studie auf denen der Artikel sich beruft ist international und benutzt 5Millionen$ als Grenze. In Euro sind das dann 4,6Millionen€.

      • EunieIsTheBus@feddit.de
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        7 months ago

        Danke das ist natürlich plausibel.

        Allerdings weiß ich nicht wie sinnvoll eine Grenze international Sinn ergibt. Mit 500€ Vermögen bin ich hier kein reicher Mann. Mit 500€ in einem dritte Welt Land komm ich schon deutlich weiter. Und mit 5 Mio wo du hier ‘nur’ reich bist, lebst du dort schon wie ein König.

        • anzich@feddit.de
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          7 months ago

          “Luxusartikel”, also schon ein Supermarkt mit westlichen Standards, sind in einem Entwicklungsland nicht billiger als bei uns.

    • Fiona@feddit.de
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      7 months ago

      Vermutlich in dem man mit 85 Milliarden anfängt und schaut wo man dafür die Grenze ansetzen müsste.

        • KISSmyOS@feddit.de
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          7 months ago

          Wenn man in einer verantwortungsvollen Position nicht gut verdient, dann schließen entweder alle die kompetent genug sind das von vorne rein als Berufung aus, oder sie nutzen die Position um nebenher Geld zu verdienen.
          Beides will man in einer Demokratie nicht.

          • zaphod@feddit.de
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            7 months ago

            Oder nur reiche Leute könnten es sich leisten Abgeordnete zu werden, wobei die Hürde schon jetzt durch teuren Wahlkampf teilweise existiert.

          • trollercoaster@feddit.de
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            7 months ago

            Sind diese überbezahlten Schlipse in Konzernvorständen eigentlich wirklich so kompetent, oder sind die einfach nur unfassbar gierig?

          • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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            7 months ago

            Kompetenz hat nichts mit Geldgier oder Korrumpierbarkeit zu tun.

            Ich hab auch nichts von “nicht gut verdienen” gesagt, sondern ich habe auf einen Kommentar geantwortet, wo gefragt wurde, warum sie nicht “am besten” verdienen

        • knatschus@discuss.tchncs.de
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          7 months ago

          Aber Arbeitgeber von hunderten oder tausenden Angestellten sollte man schon des Geldes wegen machen oder wie?

      • Farent@lemmy.scam-mail.me
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        7 months ago

        Tun sie nicht?

        Edit: Das soll ein Scherz darüber sein, dass die Wirtschaft eigentlich das Land führt.

        • Cokeser@feddit.de
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          7 months ago

          Natürlich nicht. Für das Geld, das der Bundeskanzler für seine Tätigkeit bekommt, wird die höhere Industrie-Führungsebene vermutlich nicht mal aufstehen.

          Diese Rhetorik, dass unsere Politiker so extrem gut verdienen, geht mir auf den Geist. Die Wirtschaft verdient gut.

              • Farent@lemmy.scam-mail.me
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                7 months ago

                Scheint so - ich dachte es wäre offensichtlich genug, dass Politiker nicht das meiste Geld verdienen und daher auch nicht gemeint sein können. Naja, es kann nicht jedes Kommentar ein Banger sein

      • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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        7 months ago

        Finde irgendwie nicht, dass sie zusätzlich zu ihrer enorm mächtigen Position mit weitreichenden Gestaltungsspielraum auch noch eine Bezahlung verdienen, die weit über dem, was systemrelavante Berufe verdienen, liegt.

        • Madlaine@feddit.de
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          7 months ago

          In der Theorie will man Schlüsselträgern ausreichend bezahlen um sie unbestechlich zu machen. Würde jeder von denen mit 50k im Jahr nach Hause gehen, könnte quasi fast jeder schon lohnenswert bestechen. Mit dem 2,5-fachen ist das dann schon minimal schwerer. Wenn du eigentlich nichts mehr brauchst dann gibts auch nix wofür du deine Integrität verraten würdest. So die,Theorie.

          In der Praxis nennt man das dann heute einfach Lobbyarbeit und machts trotzdem, und unsere Poltikier scheißen meist auf Integrität , aber naja, in der Theorie is dass zumindest der Grundgedanke gewesen, WIMRE

          • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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            7 months ago

            Ich finde den Gedanken der Unbestechlichkeit solange nachvollziehbar, bis ich an alle diejenigen denke die auch in Positonen sind bei denen Bestechlichkeit denkbar wäre, aber Unbestechlichkteit tatsächlich nie als Argument für höhere Löhne vorgebracht wird. Also die Menschen die mir in der Apotheke Medikamente geben, in der Behörde Anräge bearbeiten oder Termine ergeben, fürs Ordnungsamt Parkverstöße anzeigen usw…

            • Madlaine@feddit.de
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              7 months ago

              Dies sind aber keine Schlüsselträger. (Ich weiß grad nicht woher ich den Begriff habe, schnell googlen findet nix)

              Abgeordnete etc. haben nunmal einen deutlich höheren Einfluss als (fast) jeder “normale” Beamte etc.

              Ein fremdes Land hat vergleichsweise nicht wirklich ein Interesse daran Apotheken oder Ordnungsämter zu übernehmen; die Politiker sind da natürlich deutlichere Ziele.

              (ich versuche hier wohlgemerkt objektiv und nur auf den Bestechungspunkt hin zu argumentieren, auf Grundlage von Infos aus meinem Hinterkopf. Ich will hier keineswegs behaupten dass das mit den Diäten alles “gut” läuft)